Vorsicht, bettelnde Einbrecher!

Herr Hoffmann, warum warnten Sie gerade in den vergangenen Wochen häufig vor Bettlern an der Haustür?Leo Hoffmann: Wir haben einfach im Laufe der Zeit festgestellt, dass oft, wenn gebettelt wird, danach in dem Umfeld eingebrochen wird. Natürlich passiert das nicht in jedem Fall. Doch um sicher zu gehen, sollte die Polizei informiert werden

 Hier hebelt ein Einbrecher ein Fenster auf. Oft spionieren die Täter vorher das Haus aus, häufig in der Tarnung als Bettler. Foto: dpa

Hier hebelt ein Einbrecher ein Fenster auf. Oft spionieren die Täter vorher das Haus aus, häufig in der Tarnung als Bettler. Foto: dpa

Herr Hoffmann, warum warnten Sie gerade in den vergangenen Wochen häufig vor Bettlern an der Haustür?

Leo Hoffmann: Wir haben einfach im Laufe der Zeit festgestellt, dass oft, wenn gebettelt wird, danach in dem Umfeld eingebrochen wird. Natürlich passiert das nicht in jedem Fall. Doch um sicher zu gehen, sollte die Polizei informiert werden. Wir kontrollieren dann, ob es sich um Kriminelle handelt oder es tatsächlich hilfsbedürftige Menschen sind.

Wie funktioniert die Masche dieser Bettler genau?

Hoffmann: Die Leute klingeln an der Haustür und wollen eine milde Gabe, etwas zu essen oder zu trinken. Oder sie klingeln an der Haustür und geben vor, für Menschen mit Behinderung Geld zu sammeln. Dann werden vielleicht sogar Spendenlisten gezeigt, mit fünf bis zehn Leuten darauf, die angeblich schon mal gespendet haben. Und wenn derjenige, bei dem geklingelt wurde, dann nicht genauso viel Geld spendet, werden die Bettler aggressiv. Bei diesen Fällen geht es häufig darum, Häuser auszuspionieren für einen möglichen Einbruch. Oder aber es wird geklingelt, und wenn einer aufmacht, gebettelt, und wenn keiner aufmacht, gleich eingebrochen. Eine andere Masche ist es, wenn, oft sind es Frauen, gebettelt wird mit einer Schar Kinder im Schlepptau. Werden die in die Wohnung gebeten, wird das Opfer von einer Person abgelenkt und die anderen räumen die Wohnung aus.

Was raten Sie? Wie können die Bürger vorbeugen?

Hoffmann: Niemanden ins Haus lassen und die Polizei informieren. Auch wenn beim Nachbarn gebettelt wird oder Bettler an der Haustür klingeln und man weiß, dass der Nachbar gar nicht zuhause ist. Wir kommen dann sofort hin und überprüfen die Leute. Dank der Mitteilung eines aufmerksamen Bürgers etwa, der uns am Sonntagmittag über zwei Bettler in der Werderstraße informiert hatte, konnten wir einen 23-jährigen Bettler, der von einer Staatsanwaltschaft gesucht wurde, ausfindig machen. Vor Ort trafen die Kollegen auf zwei Osteuropäer im Alter von 33 und 23 Jahren. Der 23-Jährige war wegen eines Eigentumsdeliktes von einer Staatsanwaltschaft aus Rheinland-Pfalz zur Ermittlung seines Aufenthaltes ausgeschrieben.

 Hier hebelt ein Einbrecher ein Fenster auf. Oft spionieren die Täter vorher das Haus aus, häufig in der Tarnung als Bettler. Foto: dpa

Hier hebelt ein Einbrecher ein Fenster auf. Oft spionieren die Täter vorher das Haus aus, häufig in der Tarnung als Bettler. Foto: dpa

Hinweise an die Polizei in Dillingen, Telefon (0 68 31) 97 70

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