Vom Pflanzenkauf bis zum Holzeinschlag

Wadern. Peter Hansen (Name erfunden) hat ein kleines Waldstück von seinen Eltern geerbt. Vom Waldbau hat er keine Ahnung. Er weiß nicht, welche Bäume wie genutzt werden könnten, wie er mit seinem Wald vielleicht sogar Geld verdienen könnte. Er sucht Unterstützung. Und die findet er bei der Forstbetriebsgemeinschaft Merzig-Wadern, einer von zweien dieser Betriebsgemeinschaften im Saarland

 Wertvolle Hilfe gibt's bei allen Arbeiten rund um den Wald. Foto: dpa

Wertvolle Hilfe gibt's bei allen Arbeiten rund um den Wald. Foto: dpa

Wadern. Peter Hansen (Name erfunden) hat ein kleines Waldstück von seinen Eltern geerbt. Vom Waldbau hat er keine Ahnung. Er weiß nicht, welche Bäume wie genutzt werden könnten, wie er mit seinem Wald vielleicht sogar Geld verdienen könnte. Er sucht Unterstützung. Und die findet er bei der Forstbetriebsgemeinschaft Merzig-Wadern, einer von zweien dieser Betriebsgemeinschaften im Saarland.

Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Merzig-Wadern vertritt die Interessen von Kleinprivatwaldbesitzern mit Schwerpunkt im Grünen Landkreis, deren Wald im Schnitt eine Größe von nur 1,5 Hektar hat. 350 Mitglieder gehören der FBG an, rund 4600 Hektar Wald sind in ihrem Besitz. Unter den Mitgliedern sind auch fünf Kommunen, ein Kirchenwald und drei Gehöferschaften (eine Art Wald-Genossenschaft). Etwa 5000 bis 6500 Festmeter Holz werden in jedem Jahr eingeschlagen, ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter Holz. "Wir bieten unseren Mitgliedern, wenn gewünscht, eine Rundum-Versorgung an", sagt Rudolf Mann, Schatzmeister der FBG im SZ-Gespräch. Gemeinsam mit dem Regionalvertreter für Wadern, Michael Stroh, berichtet er über die Arbeit und Ziele der FBG Forstbetriebsgemeinschaft. "Gerade für die Besitzer kleiner Waldflächen ist es wichtig, wenn die Aufgaben gebündelt werden können", so Mann. Durch die Zusammenarbeit sollen die Nachteile der kleinen Flächen, der Besitz-Zersplitterung, aber auch von ungünstiger Lage ausgeglichen werden. So steht es in der Satzung des Vereines. Das geschieht auf vielfältige Weise. Kostenlos ist für die Mitglieder die Waldbauberatung. Unterstützung gibt es bei der Planung des Holzeinschlages, bei der Auszeichnung der Bestände, dem Holzverkauf. Die FBG berät bei der Aufforstung, hilft beim Beantragen von Fördermitteln. In Sammelbestellungen werden Pflanzen gekauft. Die FBG organisiert darüber hinaus Info-Veranstaltungen.

Und wer sich selbst nicht um seinen Wald kümmern will oder kann, der kann einen Waldpflegevertrag abschließen. Dann bewirtschaftet die FBG in enger Zusammenarbeit mit dem Besitzer dessen Wald.Die Kosten für die Mitgliedschaft in der FBG sind gestaffelt. Bis zwei Hektar Waldfläche beträgt die Mitgliedschaft zum Beispiel zehn Euro im Jahr. Die Beratung der Mitglieder ist laut Mann frei, für weitere Leistungen fallen Kosten an. Die Forstbetriebsgemeinschaft ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft naturnahe Waldwirtschaft. Die natürliche Waldverjüngung ist dabei ein wichtiges Ziel. "Es muss deshalb eine Balance zwischen Wald und Wild geben", sagt Michael Stroh. Sonst sei das Ziel des natürlichen Waldumbaus nicht zu erreichen. Oftmals gibt es nach Ansicht der FBG zu viel Wild im Wald. Hier setze man auf Informationen und Gespräche mit den Jägern. Rudolf Mann: "Es geht nur in Zusammenarbeit mit dem Jagdpächter."

Wer sich für die Arbeit der FBG Merzig-Wadern interessiert, kann sich an Geschäftsführer Tino Hans wenden, Tel. (01 71) 4 66 39 63, E-Mail: tinohans@web.de.

"Wir bieten unseren Mitgliedern eine Rundum-

Versorgung an."

Rudolf Mann,

FBG

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