Landesbeste Azubi Vom Bürostuhl ins Walzwerk der Hütte

Dillingen/Losheim · Jaqueline Magard ist als Verfahrensmechanikerin Landesbeste unter den Azubis – und hat einen Beruf, der ihr gefällt.

 Jaqueline Magard im Steuerstand der Warmrichtmaschine bei der Dillinger Hütte.

Jaqueline Magard im Steuerstand der Warmrichtmaschine bei der Dillinger Hütte.

Foto: Ruppenthal

„Ich möchte mein Leben lang bei der Hütte arbeiten“, da ist sich Jaqueline Magard absolut sicher. Die 26-jährige Verfahrensmechanikerin aus Losheim ist eine von nur zwei Frauen im Walzwerk der Dillinger Hütte (DH), dort bedient sie unter anderem vom Schaltstand aus die großen Maschinen.

Dabei hatte sie ursprünglich einen ganz anderen Weg eingeschlagen: Nach der Schule machte sie erst einmal eine Ausbildung als Büro-Kauffrau. „Doch dann wollte ich etwas ganz anderes machen“, erzählt sie. Eine Freundin, die bereits im Walzwerk arbeitete, machte sie auf den Beruf neugierig. Magard bewarb sich für die Ausbildung bei DH – und wurde gleich genommen.

Vom Schreibtisch im Büro wechselte sie in den Schutzanzug am heißen Blech – und in eine typische Männerdomäne. „Auch in der Berufsschule war ich das einzige Mädchen“, schmunzelt Magard. „Dumme Sprüche“ habe sie sich dennoch nicht anhören müssen. Warum nicht mehr Frauen in diesem Beruf arbeiten wollen, kann sie sich nicht genau erklären: „Es ist ein sicherer Job, man verdient sehr gut, das Arbeitsumfeld hier bei der Hütte ist sehr familiär.“ Harte körperliche Arbeit stehe als Verfahrensmechaniker nicht an. Die Arbeit im Schichtdienst sei für manche vielleicht abschreckend, räumt sie ein.

Und der Arbeitsplatz im Walzwerk heiß, laut und staubig, meint sie, gefalle eben nicht jedem. Magard jedenfalls ist begeistert von ihrem Job: „Man hat viel Verantwortung, man muss immer aufmerksam sein, darf keinen Fehler machen“, sagt sie. „Und das Tolle ist: Man sieht direkt, was bei der Arbeit herauskommt.“

Ihre Ausbildung schloss die junge Frau aus der Stauseegemeinde 2017 übrigens als Landesbeste im Beruf Verfahrensmechaniker ab. „Ich hab schon gelernt, und dass ich einen guten Abschluss mache, war zu erahnen“, sagt sie, „aber es dann schwarz auf weiß in der Hand zu haben, das war schon schön.“

Den Berufswechsel hat die 26-Jährige nach ihren Worten nie bereut: „Ich bin echt froh, dass ich das gemacht habe. Auch meine Eltern sind sehr stolz auf mich und was ich hier mache.“

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