Verfahren wegen Füchsen sind eingestellt

Saarlouis. Die Geschichte hatte ein bisschen was von "Tatort". Die Leichen allerdings waren keine Menschen. Vier Fuchswelpen und eine erwachsene Füchsin waren die Opfer im Mai 2011, gefunden in der Lisdorfer Au. Mai - das war und ist heute noch Schonzeit für Füchse. Wenn also die Tiere geschossen worden wären, läge Jagdwilderei vor

Saarlouis. Die Geschichte hatte ein bisschen was von "Tatort". Die Leichen allerdings waren keine Menschen. Vier Fuchswelpen und eine erwachsene Füchsin waren die Opfer im Mai 2011, gefunden in der Lisdorfer Au. Mai - das war und ist heute noch Schonzeit für Füchse.Wenn also die Tiere geschossen worden wären, läge Jagdwilderei vor. Wären sie nicht geschossen worden, aber irgendjemand hätte den Anschein erwecken wollen, dass dem doch so gewesen war, müsste die Justiz vom Vortäuschen einer Straftat ausgehen. Die SZ berichtete seinerzeit. Und die Geschichte erhielt Facetten wie ein Kriminalfall.

Der Saarlouiser Revierförster Mario Natale traf nämlich die Feststellung, die Füchse seien erschossen worden. Dem widersprach die Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) und beauftragte ein veterinärmedizinisches Institut in Wien mit der Klärung. Wenig später ließ der Verband verlauten, es gebe nach Auffassung der Gutachter keine Hinweise auf Schussverletzungen. Das Institut vermute, dass die Verletzungen der Tiere diesen nach dem Verenden zugefügt worden seien. Entsprechend habe die VJS Strafanzeige wegen Vortäuschung einer Straftat gestellt.

Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Saarbrücken mitgeteilt, dass das Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt, "Tatvorwurf: Jagdwilderei, Tatzeit: 13.05.2011 bis 16.05.2011" eingestellt wurde, "weil der Täter bisher nicht ermittelt werden konnte". Natale, der diese Mitteilung erhalten hat, würde benachrichtigt, "sollte der Täter im Verlauf weiterer Ermittlung bekannt werden".

Damit freilich ist nicht zu rechnen. Für Natale bleiben dennoch Merkwürdigkeiten. Zum Beispiel seien nur drei von fünf toten Tieren begutachtet worden. Dennoch nennt er es "die wohl richtige Entscheidung", dass die Staatsanwaltschaft das Wilderei-Verfahren eingestellt hat. Schließlich sei es nicht um einen großen Kriminalfall gegangen.

Und auch die VJS ist nicht unzufrieden. "Die Staatsanwaltschaft hat uns bestätigt, dass die Füchse keine Schussverletzungen aufzeigten", sagt VJS-Geschäftsführer Johannes Schorr. Damit gebe es keinen Anhaltspunkt dafür, dass Jäger die Füchse während der Schonzeit erlegt hätten.

Kreisjägermeister Jürgen Schmitt unterstreicht das. "Wir wollten den Verdacht nicht auf uns sitzen lassen." Insofern ist es für ihn von geringer Bedeutung, dass auch das Verfahren wegen Vortäuschens einer Straftat eingestellt ist. "Wir wollen das alles nicht so hoch hängen", sagt Schmitt.

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