Preis Untersuchung über zwei Kontinente hinweg

Homburg/Dillingen · Alois-Lauer-Stiftung zeichnet Dr. Maximilian Linxweiler mit dem Förderpreis für Medizin aus.

 Dr. Maximilian Linxweiler (Zweiter von links.) erhielt den 16. Förderpreis der Alois-Lauer-Stiftung für Medizin von den Vorstandsmitgliedern (von links) Dieter Saasen, Dr. Lambert Holschuh und Thomas Martin.

Dr. Maximilian Linxweiler (Zweiter von links.) erhielt den 16. Förderpreis der Alois-Lauer-Stiftung für Medizin von den Vorstandsmitgliedern (von links) Dieter Saasen, Dr. Lambert Holschuh und Thomas Martin.

Foto: Johannes A. Bodwing

Dem Krebs auf der Spur ist Dr. Maximilian Linxweiler, 30, aus Homburg. Für seine Forschung mittels konfokaler Laser-Endomikroskopie erhielt er am Mittwochabend den Alois-Lauer-Förderpreis für Medizin. In den Räumen der Stiftung stellte Linxweiler seine Arbeit vor. Nach den Grenzschichten von Tumoren sucht der junge HNO-Mediziner an den Universitätskliniken des Saarlandes in Homburg. Das macht er mittels hauchdünner Sonden und einem System aus Linsen und Laser. Dabei werden Gewebeschichten mit einer Dicke von jeweils wenigen Mikrometern erfasst. Die Bilddaten werden auf Großrechnern in den USA verarbeitet. „Dort vergleicht Software abgespeicherte Muster mit unseren Bildern.“ Mittels Videoschaltung erfolgt die Besprechung der Ergebnisse über zwei Kontinente hinweg. Grob gesagt helfen farbliche Muster die Unterschiede in Dichte und Strukturen von Gewebe zu erkennen. Das erlaubt die Abgrenzung von gesundem Gewebe und Tumorgewebe sogar in Echtzeit während einer OP. „Weltweit gibt es nur fünf Gruppen, die an diesem Thema forschen. Zwei in Deutschland und drei in den USA“, sagte Linxweiler. Könne man die Grenzen eines Tumors genauer ermitteln, bleibe es vielfach bei kleineren Eingriffen. Linxweiler untersucht diese Methode im Hals und Kopfbereich, beispielsweise an Stimmbändern, Kehlkopf und Schilddrüse.

Als Ziel seiner Forschung nannte er dem Stiftungsvorstand und der Jury unter anderen Zeitersparnisse sowie schonendere Eingriffe. Denn es brauche keine Gewebeproben mehr mit aufwändigen Untersuchungen im Labor. Seit rund vier Jahren arbeite er an diesem Projekt. „Wann immer ich Zeit habe. Aber da sind noch zahlreiche weitere Personen eingebunden, wie Pathologen, Histologen und Informatiker.“

Derzeit beginnen die klinischen Studien. Bis klar sei, ob dieses Verfahren deutliche Verbesserungen mit sich bringt, vergehen laut Linxweiler noch etwa fünf bis sechs Jahre. Diese Forschungsarbeit war der Alois-Lauer-Stiftung den Förderpreis für Medizin in Höhe von 5000 Euro wert, sagte der stellvertretende Vorsitzende Dr. Lambert Holschuh. Für den 16. Preis seit 2006 hatten sich neun Forscher beworben.

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