Toleranz Weiße Tür wirbt für mehr Toleranz

Dillingen · Eine ungewöhnliche Aktion in Dillingen will Vorurteile abbauen und Menschen zum Nachdenken bringen.

 Kamen zur Tür-Aktion (von links): Sandra Barra-Mellinger, Franz-Josef Berg, Yasmin Pasker-Dahy, Melanie Meiser.

Kamen zur Tür-Aktion (von links): Sandra Barra-Mellinger, Franz-Josef Berg, Yasmin Pasker-Dahy, Melanie Meiser.

Foto: Axel Künkeler

„Offen für Neues“ steht über der weißen Tür, die plötzlich am Gleisdreieck in Dillingen steht. Sie gehört zu einer Aktion, die die städtische Integrationsbeauftragte Melanie Meiser gemeinsam mit der Arbeitsgruppe „Vielcourage“ geplant hat. Neben der Tür waren ganztägig Hinweistafeln zum Thema „Flüchtlinge“ ausgestellt. Das Ziel: Vorurteile abbauen und ein Klima der Toleranz in der Hüttenstadt schaffen.

Die Plakate an der Tür setzten bei den Ängsten der Menschen an. Etwa dem Vorurteil, dass unsere Kultur durch zu viel Zuwanderung verloren ginge, wurden Fakten entgegengesetzt. Kultur sei schon immer durch unterschiedliche historische Einflüsse geprägt gewesen. So stamme die „heimische“ Kartoffel ursprünglich aus Südamerika, der Fußball aus China.

Elisabeth Otto aus Beckingen gehörte zusammen mit der Dillingerin Petra Scholer zu den wenigen Passanten, die neugierig und ein wenig skeptisch die Tür öffneten und durchgingen. Das sei eine gute Aktion, lobten die beiden hinterher.

Gemeinsam mit Yasmin Pasker-Dahy (Arbeitsstelle Migration und Fremdenfeindlichkeit der Arbeiterwohlfahrt) und Streetworkerin Sandra Barra-Mellinger (Diakonie Saar) beobachtete die Dillinger Integrationsbeauftragte die Reaktion der Passanten aus einem nahegelegenen Café. „Wir stehen bewusst nicht direkt dabei, um die Leute nicht abzuschrecken“, begründete Meiser die Zurückhaltung. Allein die Tür solle „als Blickfang wirken“ und die Menschen zum Nachdenken anregen und ins Gespräch kommen lassen. Doch zumindest am Vormittag gingen die meisten Passanten achtlos vorbei.

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