Stunk durch ungebetene PartygästeWas halten Sie von solchen Partys?

Dillingen. Gegen Pauschalkritik nach einigen Vorfällen am Rande einer Oberstufenparty in einer Dillinger Disco wehrt sich jetzt das Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG)

Dillingen. Gegen Pauschalkritik nach einigen Vorfällen am Rande einer Oberstufenparty in einer Dillinger Disco wehrt sich jetzt das Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG). "Es ist nicht abzustreiten, dass unsere Schüler die Party organisiert haben", sagte Schulleiter Erwin Schorr gestern, "aber es kann nicht sein, dass alles, was vorgefallen ist, ihnen auf den Bierdeckel geschrieben wird." Die Polizei hatte am Wochenende wiederholt im Umfeld der Party zu tun. Einen 17-Jährigen mit 1,59 Promille fuhr sie heim. Ein 25-Jähriger stürzte betrunken auf den Hinterkopf. Ein 16-Jähriger bekam eine Flasche auf den Kopf geschlagen. Ein Ambulanzarzt musste etliche weitere Verletzungen betrunkener Jugendlicher betreuen.An keinem dieser Fälle sei ein ASG-Schüler beteiligt gewesen, beteuerte das Organisationskomitee des Abijahrgangs, der mit solchen Partys seinen Abiball finanziert. Daher sei der Discoabend öffentlich. "Von den 800 Partygästen waren nur rund 150 vom ASG", sagte Julia Kircher. "Auch andere Gymnasien machen im ,Sound' ihre Partys, da gab es in den letzten zwei Jahren keine Vorfälle." Das Komitee habe die Party eigenständig ohne das ASG mit dem "Sound" organisiert, ergänzte Lia Grundmann: "Wir hatten keinen Einfluss auf das Publikum." Die Abiturienten hätten die Cocktail-Bar gemanagt und nur an Volljährige ausgeschenkt - zu erkennen an einem speziellen Einlassstempel. "Wir konnten allerdings nicht kontrollieren, ob ein 18-Jähriger seinen Drink weitergibt", räumte Kircher ein. Der Discobetreiber verteilte die Stempel nach einer Ausweiskontrolle an der Tür und übernahm den Sicherheitsdienst. Minderjährige brauchten eine schriftliche Erlaubnis der Eltern.Schülersprecherin Eva-Maria Klein berichtete: "Eine der Rangeleien entstand gerade wegen der Kontrolle; ein schulfremder Gast wollte sich vom Türsteher nicht abweisen lassen." Kircher meinte, die Security müsste auch auf dem Vorplatz noch mehr auf Betrunkene achten. Gestürzt seien manche allerdings wegen Glatteis, nicht Trunkenheit.Francesco Lanigra erklärte: "Alle Vorfälle werden zur Sprache kommen, aber wir wissen nicht, was wir ändern sollten, weil wir die Security nicht selbst machen können." Man könne nicht jedes Risiko vermeiden, meinte der Schulleiter: "Sonst dürfte man gar nichts mehr machen, auch keinen Abiball", sagte Schorr. "In Räumen der Schulen sind sie aus der Mode, weil man ab einer gewissen Uhrzeit immer Ärger hatte mit Externen. Man hat keine Lehrer mehr als Aufsicht gefunden. Heute geht es nicht mehr ohne Sicherheitsdienst."Dillingen. Alkohol und Heranwachsende: Passt das zusammen? Die SZ interessiert die Meinung ihrer Leser. Stimmen Sie ab, per Telefon oder im Internet: Sind Oberstufenpartys tragbar, bei denen Alkohol in Massen fließt?Für "Ja, alle Generationen haben mal über die Stränge geschlagen.", wählen Sie Telefon (06 81) 502-60 10. Wenn Sie meinen: "Ich finde Exzesse nicht gut, aber die Jugend muss selbst lernen, Maß zu halten.", wählen Sie Telefon (06 81) 502-6020. Für "Nein, eine Party, die außer Kontrolle geraten kann, darf man nicht organisieren.", wählen Sie Tel. (06 81) 502-6030. Und wenn Sie meinen: "Die Jugend trinkt grundsätzlich zu viel. Das Alkoholverbot für Spirituosen sollte auf 21 Jahre angehoben werden.", wählen Sie Telefon (06 81) 502-6040. Die Leitungen sind heute bis 24 Uhr offen. Jeder Anruf kostet nur die normale Telefongebühr. Über das Ergebnis berichten wir in der Donnerstagausgabe. kni

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