Stelldichein der Zweiradfans

Eisweiler · Zu einem zweitägigen Mopedtreffen in Eisweiler haben die Mopedfreunde Liebenburg eingeladen. 150 Zweiradbesitzer kamen zur Zehntscheune und erklärten den Besuchern die Besonderheiten ihrer Fahrzeuge.

Stolz zeigt Manfred Backes eine Kreidler RM, Baujahr 1963. Der 66-Jährige aus Saarwellingen gehörte zu den etwa 150 Zweiradbesitzern, die sich beim vierten Mopedtreffen am vergangenen Wochenende in Eisweiler ein Stelldichein gaben. Dazu hatten die Mopedfreunde Liebenburg als Veranstalter eingeladen. An der Zehntscheune wimmelte es nur so von alten Mopeds, Mokicks, Kleinkrafträdern, Mofas und Zweitakt-Motorrädern. Die Besitzer der Kultfahrzeuge kamen aus allen Teilen des Saarlandes und der Pfalz, freuten sich über das große Interesse an ihren Oldies und erklärten deren Besonderheiten. Zu den gezeigten Modellen gehörten neben Kreidler auch Hersteller wie Herkules, Zündapp, Puch, KTM, Honda, Suzuki, Kawasaki, Yamaha und Rixe. Auch wurden neue Motorroller und alte Rennmotorräder ausgestellt. Mit dabei der Vespa-Club aus Oberkirchen, die Kreidler-Freunde Theley und der Verein Harly Davison aus der Region. Es wurde gefachsimpelt und geklönt.

Josef Sinnewe aus Tholey-Leitzweiler stellte sein Motorrad M2, Baujahr 1973, 21 PS mit Beiwagen vor, das er seit drei Jahren besitzt. Zusätzlich fährt er eine Honda. "Dabei hat alles mit einem Mofa angefangen", erinnerte sich der 54-Jährige und fügte hinzu: "Ich bin zum ersten Mal hier bei diesem Mopedtreffen, bin von der familiären Atmosphäre begeistert, so was habe ich schon lange nicht mehr gesehen".

Helmut Schmitt aus Eisweiler zeigte eines der ältesten ausgestellten Gefährte, eine alte Adler 100 aus dem Jahr 1951. Peter Trumm aus Herchweiler im Ostertal kam mit einer besonderen Rarität angefahren, einem Motorrad MC ES 150, das 1963 in der ehemaligen DDR gebaut wurde. "Seit ich 18 Jahre alt bin, liebe ich den Motorsport", so der 46-Jährige. Georg Schneider fährt seit 1983 eine Maymann Honda, ein US-Modell mit vier Zylindern und 86 PS. Rainer Dewes sammelt Motorräder Deutscher Marken vom Baujahr 1963 bis 1982 und wollte sich ebenfalls dieses Treffen in Eisweiler nicht entgehen lassen. Für Roman Würtz aus Eisweiler war es mit seinem Rixe Moped 1959 ein Heimspiel.

Einer der ältesten Aussteller in Eisweiler war Rudi Brill vom Club Simson Saarland. Der 73-Jährige aus Theley stellte seine Steyr Daimler Puch, Baujahr 1961 vor, und erzählte: "Ich fuhr 1950 mit dem Fahrrad zu dem heute noch sehr bekannten internationalen Motorradrennen "Rund um die Allerburg" mit Tausenden von Zuschauern und bin seitdem ein Fan des Zweirades. Mein erstes Rad war ein Moped Tornado von der Firma Alfred Strauch in Saarbrücken, die die Fahrwerke selbst baute und einen französischen Konfektionsmotor einsetzte". Viel bewundert und bestaunt wurde auch ein gelbes Can-am Spyder Trike.

Rundfahrt mit den Zweirädern

Der Vorsitzende der Mopedfreunde Liebenburg, Michael Christmann, und sein Vereinskamerad Ralf Backes, präsentierten unter anderem Herkules, Honda und Kreidler Florett aus verschiedenen Baujahren. "Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, die Zweitaktkultur früherer Zeiten zu pflegen und alte Modelle originalgetreu auszustellen", unterstreicht Christmann. Der Vereinsvorsitzende: "Wir sind ein kleiner Verein mit gerade mal sieben Mitgliedern, eine solch große Veranstaltung mit einem Vorlauf von drei Monaten kann nur in Teamarbeit mit allen Familienmitgliedern und Freunden funktionieren".

Zum Programm des zweitägigen Mopedtreffens gehörten Live-Musik, Böllerschüsse durch den Schützenverein Fidelio Güdesweiler und eine geführte Rundfahrt durch das Namborner Land mit circa zwei Dutzend alten Fahrzeugen.

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