Stahlarbeiter Stadtrat erklärt Solidarität und fordert Hilfe für Hütte

Dillingen · Sieben Parteien beschließen gemeinsame Resolution.

„Mit Schreck“ habe man vernommen, wie viele Arbeitsplätze in der heimischen Stahlindustrie abgebaut werden sollen, erklärte Bürgermeister Franz-Josef Berg in der Sitzung des Dillinger Stadtrates am Mittwochabend. Dem gesamten Rat sei es wichtig, sich zu positionieren und Solidarität mit den Beschäftigten im SHS-Konzern zu zeigen, fasste er zusammen. Die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD hätten deshalb eine Resolution abgestimmt, der sich alle sieben Parteien im Rat anschlossen.

„Die Meldung vom Arbeitsplatzabbau trifft uns als Stahlstadt bis ins Mark“, heißt es darin unter anderem. „Alle Beteiligten aus Wirtschaft, Politik, Industrie, Gewerkschaften und gesellschaftlichen Gruppen sind jetzt aufgefordert, sich mit aller Entschlossenheit für die Industrie an der Saar einzusetzen.“ Die Resolution fordert „rasche, konsequente Hilfsmaßnahmen für den Standort Dillingen“, außerdem „ein massives Investitionsprogramm zur Umstellung auf CO2-neutrale Produktion“. Von der EU-Kommission erwarte man deutlich verschärfte Schutzklauseln vor Dumping-Importen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Birk erklärte, in Dillingen seien bereits 20 Prozent der Kinder armutsgefährdet, noch mehr Familien seien davon nun bedroht. „Für uns ist wichtig: Wie können wir den Leuten helfen?“ Er sprach sich dafür aus, zeitnah Infos von Dillinger aus erster Hand zu bekommen. Dagmar Heib, CDU-Fraktionschefin, schloss sich dem an: „Wir müssen uns mit der Unternehmensspitze zusammensetzen.“ Sascha Sprötge, Fraktionsvorsitzender der Linke, erklärte seine „Enttäuschung“ über den mangelnden Einsatz der Bundesminister aus dem Saarland. „Es gibt keine Chance für die Dillinger Hütte ohne Bundeshilfen, das ist klar.“

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