Spitzenmusiker beehren Festspiele

Dillingen · Die Musikfestspiele Saar kommen wieder nach Dillingen. Nach dem rasch ausverkauften exklusiven Auftakt im Alten Schloss wird es noch zwei große Konzerte im Lokschuppen und im Saardom geben: Beide mit hochrangigem Programm und berühmten Solisten.

 Junge Leute aus dem Baltikum bilden das Kammerorchester Kremerata Baltica. Foto: Christian Lutz

Junge Leute aus dem Baltikum bilden das Kammerorchester Kremerata Baltica. Foto: Christian Lutz

Foto: Christian Lutz

Bei den Musikfestspielen Saar stehen in diesem Jahr polnische Komponisten im Vordergrund. Zwei besondere, Mieczyslaw Weinberg und Henry Gorecki, kommen dabei in Dillingen zu Ehren. Für Dillingen habe man sich einige Höhepunkte der Musikfestspiele 2015 aufgespart, erklärte Bernhard Leonardy, als ihr künstlerischer Leiter, bei der Vorstellung des Programms.

So steht der Konzertabend am Donnerstag, 30. April, ab 20 Uhr im Saardom Dillingen , ganz im Zeichen des wiederentdeckten Weinberg, ein "heißblütiger, romantischer Komponist, der wie ein Tschaikowsky geführt werden kann", wie Leonardy beschrieb. Wiederentdeckt hat ihn vor allem der lettische Geiger Gidon Kremer , einer der erfolgreichsten der Welt, der Weinbergs "Kammersinfonie Nr. 1" mit seinem Kammerorchester Kremerata Baltica spielt. Auf dem Programm stehen außerdem jahreszeitliche Stücke nach Tschaikowskys berühmten Jahreszeiten, die "Seasons digest" von Alexander Raskatow sowie Leonid Desyatnikovs Bearbeitung der "Cuatro Estaciones Portenas" von Astor Piazzolla für Solo-Violine und Streichorchester.

Weltklasse-Interpreten

"Das Konzert lebt von diesen Kontrasten und der Weltklasse der Interpreten", erklärte Leonardy: die abwechslungsreichen Jahreszeiten, das tragische Werk Weinbergs und das "tänzerische Fest" Piazzollas. Das Kremerata Baltica mit jungen Leuten aus Lettland, Litauen und Estland gilt "als das Kammerorchester an der Spitze", schwärmte Leonardy; es wurde 1997 von Gidon Kremer gegründet. Der hochrangige Geiger spielt im Saardom auf einer kostbaren Nicola Amati-Violine aus dem Jahr 1641.

Am Pfingstmontag, 25. Mai, präsentiert Leonardy stolz eine deutsche Erstaufführung: Die Sinfonie Nr. 4 von Henry Gorecki. Goreckis Sinfonie Nr. 3 zählt zu den meistgehörten Klassikstücken der Welt. Seine nicht fertiggestellte Vierte hat sein Sohn Michael Gorecki vollendet, im April 2015 wurde sie in London uraufgeführt - und kommt nach der Weltpremiere gleich nach Dillingen . "Das war nicht ganz einfach", schmunzelte Leonardy. Ein sehr meditatives Werk sei diese Vierte, gespielt vom Violinen-Wunderkind Stefan Tarara auf einer Nicolo Gagliano-Violine von 1760, unterstützt von der Baltischen Philharmonie Danzig. Zur Aufführung kommt außerdem Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-Moll. Das erste Konzert mit dem Trio Vivende, im exklusiven Rahmen für rund 100 Zuhörer im Alten Schloss, war schnell ausverkauft.

Ausreichend Tickets da

 Für die Konzerte um die polnischen Komponisten Weinberg und Gorecki im Lokschuppen und im Saardom sind ausreichend Karten erhältlich. Foto: H. Theobald

Für die Konzerte um die polnischen Komponisten Weinberg und Gorecki im Lokschuppen und im Saardom sind ausreichend Karten erhältlich. Foto: H. Theobald

Foto: H. Theobald

Für die anderen beiden Konzerte gibt es jedoch noch ausreichend Karten, versichert Leonardy. So stehen im Saardom rund 600 Sitzplätze zur Verfügung, im Lokschuppen sogar bis zu 900. "Wir freuen uns, dass Dillingen wieder mitmachen darf", sagte Bürgermeister Franz-Josef Berg, "Wir leisten gerne auch einen finanziellen Beitrag, damit die Musikfestspiele ein Erfolg sind."

Karten für die beiden Konzerte gibt es im Vorverkauf beim Kulturamt Dillingen im Rathaus, bei Phonac Music in Saarlouis und über Pro Ticket (www.proticket.de ) sowie an den Abendkassen. Karten für das Konzert im Saardom kosten 30 Euro, ermäßigt 20 Euro; für das im Lokschuppen 20 Euro, ermäßigt 15 Euro.

musikfestspiele-saar.de

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