Ende Sozialcafé Dillingen endgültig vor dem Aus

Dillingen · Das endgültige Aus: Das Sozialcafé in Dillingen macht Ende Januar dicht. Was machen dann die Tafelkunden, die dort gerne warteten?

 Vor allem Kunden der Tafel in Dillingen nutzten das benachbarte Sozialcafé. Foto: dpa

Vor allem Kunden der Tafel in Dillingen nutzten das benachbarte Sozialcafé. Foto: dpa

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Vor genau einem Jahr wurde es zum ersten Mal verkündet, nach einer scheinbaren Rettung steht nun, wiederum kurz vor Weihnachten fest: Das Sozialcafé Dillingen steht endgültig vor dem Aus. Wie Bürgermeister Franz-Josef Berg in der jüngsten Stadtratssitzung auf Anfrage von Sylvia Hoffmann, SPD, bestätigte, zieht sich der Verein Elternselbsthilfe Dillingen, der Träger des Treffpunktes für Bedürftige, Obdachlose, Süchtige sowie deren Angehörige ist, nun gänzlich zurück. Ende Januar will der Verein die Räume am Hoyerswerda-Platz verlassen, die unmittelbar neben der Dillinger Tafel liegen. Die Gründe für die Schließung seien gesundheitliche; der dünn personalisierte Verein sehe sich nicht länger in der Lage, das Café zu betreiben.

Im Dezember 2017 hatte das Sozialcafè mangels Personal und Spenden zum ersten Mal geschlossen. Dank einiger Hilfen, vor allem der Stadt Dillingen, die unter anderem die Öffnungszeiten mit städtischem Personal unterstützte, konnte der Treffpunkt im Frühjahr wieder öffnen, wenn auch mit stark eingeschränkten Zeiten: Statt wie zuvor an vier Tagen nur noch Freitag für vier Stunden, parallel zur Tafelausgabe.

Im Café können die Wartenden trocken und warm sitzen und auch zur Toilette gehen. Stets wurde der Treff rege genutzt. Hoffmann schlug deshalb vor, die leer werdenden Räume zusätzlich für die Tafel anzumieten, um diese Möglichkeiten weiter bieten zu können.

Berg antwortete, die Stadt prüfe zur Zeit, ob man das Angebot des Sozialcafés fortführen könne, mit den städtischen Kräften und ehrenamtlichen Helfern, aber an anderer Stelle, etwa im nahen Rathaus. Ob indes der Träger der Tafel, der Caritas-Verband zusätzlich die benachbarten Räume anmieten wolle, müsse dieser entscheiden. Heidi Zech, CDU, Leiterin der Dillinger Tafel, ergänzte dazu: „Wir können nicht einen zusätzlichen Raum mit unseren Tafelhelfern betreuen.“ Dazu müsste das Teamr mehr Helfer haben, Ehrenamtler würden aber schon jetzt dringend gesucht.

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