Skulptur für Schillerpark nimmt Gestalt an

Völklingen/Dillingen. Die Skulptur "Weinende Mutter" für den Völklinger Schillerpark ist gegossen und allem Anschein nach gelungen. Gestern wurde die gusseiserne Figur in der Gießerei der Dillinger Hütte aus ihrer Form befreit. Fachsprachlich heißt der Vorgang "Ziehen der Gussform"

 Helmut Bauer (rechts) entfernt mit der Stahlbürste Grate, während die Bildhauerin Inge Andler-Laurenz und Jean-Paul Bernard von der Dillinger Hütte die Figur begutachten. Foto: Oliver Dietze

Helmut Bauer (rechts) entfernt mit der Stahlbürste Grate, während die Bildhauerin Inge Andler-Laurenz und Jean-Paul Bernard von der Dillinger Hütte die Figur begutachten. Foto: Oliver Dietze

Völklingen/Dillingen. Die Skulptur "Weinende Mutter" für den Völklinger Schillerpark ist gegossen und allem Anschein nach gelungen. Gestern wurde die gusseiserne Figur in der Gießerei der Dillinger Hütte aus ihrer Form befreit. Fachsprachlich heißt der Vorgang "Ziehen der Gussform". Die Völklinger Bildhauerin Inge Andler-Laurenz, Jahrgang 1935, die die Figur im Auftrag der Stadt schuf, verfolgte den spannenden Augenblick aus der Nähe. Vom Entwurf bis zum gestrigen Tag waren sieben Monate vergangen. Dabei war das Ausgießen der Form mit flüssigem Eisen das Wenigste gewesen, dies dauerte nur 60 Sekunden. Knifflig war die Herstellung der Gussform aus Quarzsand. Die Künstlerin hatte für die Gießerei die Skulptur in Gips gefertigt. Mit Hilfe dieser Vorlage wurde, aus exakt 53 Quarzsand-Paketen, eine Gussform geschaffen, die es dem flüssigen Rohstoff erlaubte, in jeden Winkel und jedes Löchlein zu fließen und damit Konturen und Aussagekraft der Arbeit zur Geltung zu bringen. Die "Weinende Mutter" ist ein fein gearbeitetes Denkmal, das keine Grobheiten duldet. Die Herstellung des Kunstwerks war für die Gießerei der Hütte eine Herausforderung, schließlich nimmt sie selten solche Aufträge an. Bei der Befreiung der Skulptur aus der Form war auch der Vorstand der Dillinger Hütte vertreten und unterstrich damit den Stellenwert der Arbeit für das Unternehmen. Das Projekt "Weinende Mutter" verursacht nach Auskunft von Karl-Heinz Schäffner, Leiter der Fachdienststelle VHS, Kultur, Sport und Archiv der Stadt Völklingen, Kosten von etwa 50 000 Euro. Diese seien aber weitgehend durch Sponsoren gedeckt. Die "Weinende Mutter" soll in der Osterzeit ihren Platz im Völklinger Schillerpark einnehmen. Das Fundament ist gegossen, der Sockel entsteht noch. Zunächst wird mit Hilfe des Gipsmodells die ideale Position der Figur bestimmt. Die Künstlerin selbst wird sich der Ausrichtung und "Feinabstimmung" annehmen. Ihre Figur ist sozusagen Nachfahrin des Opfer-Denkmals von Benno Elkan. Diese Skulptur hatte von 1925 bis 1935 auf dem Völklinger Ehrenfriedhof gestanden. > Seite C 3: Weiterer Bericht.

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