Schulhündin Krümel trifft ihre Freunde

Dillingen · Sie gehen in die Schule oder ins Hospiz, zu Kindern mit Behinderungen oder Senioren mit Demenz. Sie trösten, heitern auf, spielen und schmusen: Schul- und Therapiebegleithunde stellten sich am TWG Dillingen vor.

 Labradorhündin Krümel und ihr Herrchen Benjamin Thome, Lehrer am TWG Dillingen. Fotos: Thomas Seeber

Labradorhündin Krümel und ihr Herrchen Benjamin Thome, Lehrer am TWG Dillingen. Fotos: Thomas Seeber

Auch Hunde haben Freunde . Zum Beispiel Krümel, die Schulbegleithündin des Technisch-Wissenschaftlichen Gymnasiums (TWG) in Dillingen . Sie hatte Freunde aus dem Therapiehundezentrum Saar zu einem Treffen eingeladen: "Krümel and friends - Spiel und Spaß mit Hunden" war das Motto des Nachmittags auf dem Schulhof des TWG. Die Halter stellten den Schülern ihre Begleit-, Assistenz- und Therapiehunde vor. Die Jugendlichen durften verschiedene Übungen mit ihnen machen, sie streicheln und mit ihnen spielen.

Denn spielerisch lernen, wie man mit Hunden korrekt umgeht, das ist das Ziel von Krümels Herrchen, Benjamin Thome. "Krümel ist fester Bestandteil der Schulgemeinschaft geworden." Der blonde Labrador ist drei Jahre alt und geht regelmäßig zur Schule. "Er kommt mit in den Unterricht und in der Pause läuft er auf dem Schulhof herum", erzählt der Lehrer für Mathe, Chemie und Physik.

Ängste und Probleme mit Allergikern habe es entgegen seinen Befürchtungen kaum gegeben, sagt Thome. "Der Hund ist einfach gut fürs Schulklima", meint er. "Wenn jemand eine schlechte Note geschrieben hat oder weint, geht er ein bisschen mit ihm spazieren, das tut gut."

Ob beim Kinderarzt oder Logopäden, in der Schule, im Altenheim oder in der Therapie von Kindern mit Autismus oder ADHS - für Begleithunde gibt es viele Einsatzmöglichkeiten, erzählt Barbara R. Niederländer vom Therapiehundezentrum Saar in Ensheim. Geduldig, selbstsicher und tolerant müsse ein Schulbegleithund sein, stressresistent und gehorsam, beschreibt sie. "Und er muss sich gern anfassen lassen."

Ehrenamtlicher Einsatz

 Schulhund Krümel (vorne) und ihre Hundefreunde.

Schulhund Krümel (vorne) und ihre Hundefreunde.

So wie der kontaktfreudige Labrador Jacks, der mit Eva Schild aus Beckingen zum Treffen gekommen ist. In der Heilpraktiker-Praxis seines Frauchens ist er schon mit dabei, nach seiner Ausbildung kann er ehrenamtlich bei Demenzpatienten, bei Menschen mit Behinderungen oder im Kinderhospiz eingesetzt werden. Die Ausbildung für Hund und Halter erfolgt in acht Modulen über mehrere Monate. Je nach Ausrichtung kostet sie zwischen 500 und 2000 Euro.

Drei Tage in der Woche besucht Krümel das Oberstufengymnasium TWG. Für seine Schüler sieht Thome darin viele Vorteile: "Ich lerne meine Schüler ganz anders kennen, gerade die, die im naturwissenschaftlichen Bereich nicht so stark sind." Vom Alltag mit einem Hund profitieren seiner Meinung nach gerade Jugendliche, die sonst keinen Kontakt zu Tieren haben. Und selbst bei ängstlichen Schülern beobachtet er eine langsame Annäherung über die Wochen und Monate. "Ich hatte anfangs schon Respekt", gesteht Elftklässlerin Hanna Bold, "aber der Hund wächst einem wirklich ans Herz. Die meiste Zeit liegt er im Unterricht rum und schläft. Manchmal wühlt er auch in der Tasche und sucht nach Essen", lacht sie. "Ich fand die Idee von Anfang an super", erzählt Elftklässlerin Louisa Gerhard, "in den Freistunden gehen wir mit ihm spazieren anstatt rumzuhängen und aufs Handy zu starren. Es hat dazu geführt, dass man sich einfach mehr auf die Schule freut."

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