Schülerfirma Tentrella aus Dillingen Aus Festivalmüll werden Regenschirme

Dillingen · Während andere in kaputten Zelten vor allem Müll sehen, sieht die Dillinger Schülerfirma Tentrella darin einen wichtigen Rohstoff. Mit der Idee wollen die Jung-Unternehmer vom Albert-Schweitzer-Gymnasium nun auch bundesweit überzeugen.

 Mit ihrer Idee, ausgediente Zelte in Schirme zu verwandeln, tritt die Schülerfirma Tentrella des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Dillingen beim Junior Bundeswettbewerb an; im Bild von links: Joline Elsen, Nele Hefner, Luca Weber, Maxi Unger, Louisa Pitz, Jule Rath, Sarya Cetin und Merle Pejril.

Mit ihrer Idee, ausgediente Zelte in Schirme zu verwandeln, tritt die Schülerfirma Tentrella des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Dillingen beim Junior Bundeswettbewerb an; im Bild von links: Joline Elsen, Nele Hefner, Luca Weber, Maxi Unger, Louisa Pitz, Jule Rath, Sarya Cetin und Merle Pejril.

Foto: BeckerBredel

Aus alten Zelten werden neue Regenschirme: Das ist die Idee der Schülerfirma Tentrella am Albert-Schweitzer-Gymnasium Dillingen. Das schützt die Umwelt und löst ein Problem, das vor allem jugendliche Konzertbesucher verursachen: Die Wiederverwertung von Festivalzelten.

Die bleiben nämlich massenhaft auf dem Gelände stehen, wenn mehrere Tage durchgefeiert sind. Meist auch deswegen, weil nach drei Tagen Party die Zelte ramponiert sind. Andere bleiben aber auch zurück, weil die kurzfristigen Unterkünfte billig sind und den Nutzern der Abbau schlicht zu viel ist. Bei Rock am Ring, aber auch beim heimischen Rocco del Schlacko bleiben jährlich ungezählte Zelte liegen.

Abfall oder Rohstoff? Die Frage hat die Schülerfirma Tentrella aus Dillingen klar beantwortet, denn sie macht aus den Zeltstoffen Regenschirme und nutzt dabei die Wetterfestigkeit des Materials für einen nachhaltigen, neuen Nutzungszweck.

Der Firmenname, er ist zusammengesetzt aus den englischen Wörtern für Zelt (Tent) und Regenschirm (Umbrella), erklärt das Produkt auf einprägsame Weise.

Mit der Idee hat sich die Schülerfirma Tentrella nun für den Junior Bundeswettbewerb qualifiziert. Nächsten Monat, am 15. Juni nämlich, dürfen die Dillinger das Saarland dort vertreten. Vorab mussten die insgesamt 15 Schüler einen ausführlichen Geschäftsbericht erstellen, sich einem Fragebogen stellen und eine Videopräsentation einreichen. Im Juni wird dann eine Jury über eine Liveschaltung von der Dillinger Idee zu überzeugen sein. Denn der Bundeswettbewerb wird auch in diesem Jahr in digitaler Form stattfinden.

Firmenmitglied Louisa Pitz erzählt: „Die Entwicklung war eine Herausforderung und es hat mir Spaß gemacht, auf andere Firmen für die Produktion zuzugehen. Das kreative Arbeiten liegt mir.“ Ihre Kollegin Merle Pejril stimmt zu: „Die eigene Vision in die Tat umzusetzen und in die Produktion einfließen zu lassen, das hat mich sehr fasziniert.“ Ihre Mitschülerin Nele Hefner sieht vor allem das Teamwork positiv: „Wir sind aus verschiedenen Kursen zusammengesetzt. Ich hatte vorher gar nicht mit jedem etwas zu tun. Durch unsere gemeinsame Arbeit sind wir richtig zusammengewachsen.“

Im Saarland betreut der Verein „Alwis – ArbeitsLeben, WIrtschaft, Schule“ den Wettbewerb. Mitglieder sind unter anderem die Kammern, das saarländische Wirtschaftsministerium sowie mehrere Unternehmensverbände. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger drückt den Dillingern die Daumen: „Mit ihrer Idee, Regenschirme aus dem Stoff alter Zelte herzustellen, greifen sie außerdem wichtige Themen wie Nachhaltigkeit und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen auf. Es wäre schön, wenn der eine oder andere aus der Schülerfirma heraus später den Sprung in die Selbständigkeit wagt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort