Schüler sammeln Brillen für Afrika

Dillingen · Brillen sind Luxus in vielen ärmeren Regionen der Erde. Deshalb gibt es die Aktion „Brillen für Afrika“. Am Montag lieferten erstmals neun saarländische Unesco-Projektschulen ihre Sammelergebnisse ab. Darunter auch die Grundschule Scheidt und das Warndt-Gymnasium in Völklingen.

 4317 Brillen übergaben Christine Löffler, Initiatorin am Warndt-Gymnasium Völklingen, Bildungsminister Ulrich Commerçon (hinten Dritter von links) und viele Schüler an Mischa Schaeffer, Inhaber von Möbel Müller. Foto: Bodwing

4317 Brillen übergaben Christine Löffler, Initiatorin am Warndt-Gymnasium Völklingen, Bildungsminister Ulrich Commerçon (hinten Dritter von links) und viele Schüler an Mischa Schaeffer, Inhaber von Möbel Müller. Foto: Bodwing

Foto: Bodwing

4317 Brillen in 15 Kartons sammelten Schüler von neun saarländischen Unesco-Projektschulen für die Aktion "Brillen für Afrika". In einigen Monaten werde ein neuer Transport zusammengestellt, sagte Mischa Schaeffer, Inhaber von Möbel Müller, wie alljährlich mit rund 20 000 Brillen : "Wir überschreiten dann die 150 000er Marke." Die Transporte gehen zum Verein "L.S.F. - Lunettes sans frontières" (Brillen ohne Grenzen) im elsässischen Hirsingue. Dort reinigen und sortieren Dutzende ehrenamtlicher Helfer die Sehhilfen. Sie messen auch die Dioptrien-Werte der Gläser.

"In kleinen Paketen werden die Brillen verschickt", sagte Michael Roos vom St. Wendeler Rotary-Club. Roos hatte die Idee für die Aktion "Brillen für Afrika" Anfang der 2000er Jahre. Mit sechs Optikern ging es los, 150 beteiligen sich inzwischen. Wer die Brillen letztlich bekomme, ergebe sich aus Anfragen von Missionsstationen, erklärte Roos. "Das sind in diesen Regionen oft die einzigen Anlaufstellen für Menschen mit Sehproblemen. Der nächste Augenarzt ist teilweise 200 Kilometer entfernt."

Bei der Übergabe der Brillen am Montag dankte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ) allen, die dazu beigetragen haben, die Aktion erfolgreich fortzuführen. Denn in manchen afrikanischen Regionen koste eine Brille sechs bis acht Monatsgehälter. Wichtig war Commerçon, dass die Schüler auch "Verantwortung in der Welt übernehmen" und sich mit den Lebenssituationen in anderen Ländern befassen. Erstmals beteiligten sich neun Unesco-Projektschulen im Saarland. Dem Beispiel des Warndt-Gymnasiums Völklingen folgten die Grundschule Saarbrücken-Scheidt, das Christian-von-Mannlich-Gymnasium Homburg, die Freie Waldorfschule Saar-Pfalz Bexbach, das Illtal-Gymnasium Illingen, das Technisch-Wissenschaftliche Gymnasium und die Sophie-Scholl-Schule in Dillingen , das Max-Planck-Gymnasium Saarlouis und das Leibniz-Gymnasium St. Ingbert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort