Kirche 100 Jahre Pfarrei St. Josef Diefflen

Diefflen · Pfarrgemeinde und Dieffler Vereine eröffnen am Samstag das Kirchweihfest.

 Historische Aufnahme der Alten Kirche Diefflen, St. Josef: Der Turm sah damals noch ganz anders aus. Er wurde im 2. Weltkrieg zerstört.

Historische Aufnahme der Alten Kirche Diefflen, St. Josef: Der Turm sah damals noch ganz anders aus. Er wurde im 2. Weltkrieg zerstört.

Foto: Pfarrei Diefflen

Die Pfarrgemeinde St. Josef Diefflen kann in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiern, denn die Ursprünge der selbständigen Pfarrei gehen auf die Jahre 1918/1919 zurück. Die Wurzeln der Pfarrei aber reichen viel weiter zurück: Ein Pfarrleben hat es nämlich schon Jahre vor der Erhebung zur selbständigen Pfarrei gegeben. Verschiedene Quellen führen die Ursprünge des Ortes Diefflen als bäuerliche Wohnsiedlung unter dem Namen Dieffendael zwar auf das 14. Jahrhundert zurück; kirchliche Aktivitäten hingegen scheinen auf das Jahr 1570 zurückzugehen. Eine entsprechende Urkunde erwähnt Diefflen erstmals als eine Filiale von Nalbach. Dabei scheint Diefflen bereits um das Jahr 1460 eine Kapelle besessen zu haben, für die das Kloster Mettlach das Patronatsrecht innehatte. Der Ort heißt hier Deifflen.

Wie die Chronik berichtet, dauerte die Zugehörigkeit zur Pfarrgemeinde Nalbach, zuletzt als Vikarie, bis 1907. In diesem Jahr wurde Diefflen von der bischöflichen Behörde als Kapellengemeinde mit eigener Vermögensverwaltung und somit auch eigenem Kirchenvorstand anerkannt. Um den Platzmangel in der Nalbacher Kirche zu beheben, wurde zuvor den Diefflern zugestanden, eine eigene Kirche zu bauen. Die Konsekration erfolgte im Jahre 1900.

Die Kapellengemeinde war bestrebt, selbständige Pfarrei zu werden. Bereits 1915 beantragte der Trierer Bischof beim Kultusministerium in Berlin die Verselbständigung. Der Antrag wurde zunächst abgelehnt mit der Begründung, dass wegen des fortdauernden Krieges und seinen noch nicht zu übersehenden Nachwirkungen die Erteilung der Genehmigung vorläufig ausgesetzt sei. Erst im November 1918 erhielt Diefflen von der Regierung in Berlin die Genehmigung zur Errichtung einer Pfarrei. Am 17. Dezember 1918 wurde vom Trierer Bischof Korum die entsprechende Urkunde ausgestellt und im Amtsblatt der Preußischen Regierung in Trier veröffentlicht. Sie erlangte zum 1. Januar 1919 Rechtskraft: Es war die Geburtsstunde der Pfarrei St. Josef.

Die neue Pfarrei hatte sehr schnell selbstbewusst ihre Strukturen aufgebaut: Pfarrverwaltung, Kirchenvorstand, Kirchenchor mit dem legendären Organisten und Chorleiter Ludwig Berger, später über 40 Jahre Werner Becker, Frauen- und Müttergemeinschaft, Katholische Jugend, Kolpingverein, Pfarrbücherei, Kindergarten, dann der Singkreis. Zahlreiche Pfarrangehörige ergriffen im Laufe der Geschichte geistliche Berufe. Dieffler Missionare und Ordensschwestern waren in aller Welt tätig. Acht Pastöre, zwölf Kapläne und zahlreiche Laienseelsorger und Laienseelsorgerinnen prägten die Pfarrei. Als besondere Ereignisse nennt die Chronik den Wiederaufbau mit Erweiterung der Kirche nach den Zerstörungen durch den 2. Weltkrieg. Erwähnenswert ist darüber hinaus die Anschaffung einer neuen Orgel im Jahre 1978, von der Pfarrei weitgehend selbst finanziert. Auch die grundlegende Restaurierung und umfassende künstlerische Gestaltung der Kirche, die die Pfarrgemeinde in den Jahren 1981 bis 1983 unter der Leitung von Lorenz Klein vorgenommen hatte, ist hervorzuheben.

Gefeiert wird mit einem Festgottesdienst am Samstag, 11. Mai, 17 Uhr, in der Pfarrkirche. Anschließend findet gemeinsam mit Dieffler Vereinen, dem Heimat- und Verkehrsverein und der Dieffler Bevölkerung die Eröffnung der Dieffler Kirmes als Patronats- oder Kirchweihfest statt.

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