Pernet schießt VfB zum Auftakt-Sieg

Dillingen · Der VfB Dillingen ist in der Fußball-Saarlandliga in letzter Minute zu einem 2:1-Sieg gegen Aufsteiger DJK Bildstock gekommen. Vor 250 Zuschauern an der Papiermühle traf ausgerechnet der Franzose Mickael Pernet doppelt für die Hüttenstädter und drehte die Partie.

 Dillingens Doppel-Torschütze Mickael Pernet (links) zieht ab. Mit seinen beiden Treffern drehte der Stürmer, um den es im Sommer ein Gerangel gab, die Partie zu Gunsten des VfB.Foto: Semmler

Dillingens Doppel-Torschütze Mickael Pernet (links) zieht ab. Mit seinen beiden Treffern drehte der Stürmer, um den es im Sommer ein Gerangel gab, die Partie zu Gunsten des VfB.Foto: Semmler

Foto: Semmler

Die 90. Minute im Spiel der Fußball-Saarlandliga zwischen dem VfB Dillingen und der DJK Bildstock: Vor 250 Zuschauern steht es am Samstag 1:1. Dillingen ist nach einer Roten Karte gegen Jannik Theobald aus der 47. Minute in Unterzahl, drängt aber trotzdem auf den Siegtreffer. Nachdem die Gäste-Abwehr einen Steilpass eigentlich schon abgefangen hat, setzt VfB-Stürmer Mickael Pernet noch einmal nach. Der Franzose erobert sich den Ball, steht frei vor Gäste-Torwart Marcel Sommer - und schlenzt das Leder zum 2:1-Siegtor ins Netz.

Grenzenloser Jubel beim VfB. Denn dieser Erfolg war ein Sieg des Willens der Gastgeber. "Bildstock hat uns vor allem im ersten Durchgang mit aggressivem Spiel das Leben schwer gemacht", fand VfB-Trainer Oliver Dillinger. "Aber ich war mir sicher, dass sie das nicht bis zum Ende durchhalten und wir als Sieger vom Platz gehen. Das habe ich den Jungs auch in der Halbzeit gesagt."

Da lag sein VfB mit 0:1 hinten. In der zwölften Minute waren sich Dillingens Torwart Rick Hess und Verteidiger Robin Theobald nach einem Freistoß von Mirco Zavaglia nicht einig, wer zum Ball gehen soll. Theobalds Klärungsversuch landete vor den Füßen von Alexander Teigermer - und der drückte die Kugel zur Führung für die DJK über die Linie.

Zwei Minuten nach der Pause war Dillingen nur noch zu zehnt auf dem Feld. Jannik Theobald sah wegen Nachtretens gegen Bildstocks Janosch Scherer Rot. Kurioserweise wurden die Gastgeber in Unterzahl aber immer besser. Nachdem das VfB-Spiel in der ersten Hälfte wenig druckvoll war, konnte die Dillinger-Elf jetzt immer wieder für Gefahr sorgen. Der Mann, der das Spiel zugunsten der Hüttenstädter drehte, war dann ausgerechnet Mickael Pernet, um den es in der Sommerpause viel Ärger gegeben hatte. Der Angreifer hatte schon einen Vertrag beim Ligakonkurrenten SC Friedrichsthal unterschrieben, sich dann aber entschieden, doch in Dillingen bleiben zu wollen. Erst eine Woche vor dem Spiel gelang es den VfB-Verantwortlichen, Pernet gegen die Zahlung einer Ablösesumme frei zu bekommen. Eine Investition, die sich bezahlt machte: In der 76. Minute zog Pernet nach einem Angriff über die rechte Seite aus 16 Metern ab, und der Ball schlug unhaltbar zum 1:1 flach im rechten Eck ein. Und in der letzten Sekunde erzielte der Franzose dann auch noch das Siegtor.

Dillingen hatte in der zweiten Hälfte allerdings auch zwei Mal Glück. Acht Minuten vor dem 1:1 hatte Bildstock schon über das vermeintliche 2:0 gejubelt, doch einem Treffer von Teigermer wurde wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert. "Aus meiner Sicht war das sehr umstritten", sagte DJK-Trainer Björn Klos. In der Nachspielzeit köpfte Bildstocks Julian Kriesch nach einer Ecke an den Pfosten. "Eigentlich hat uns alles in die Karten gespielt. Wir haben ein frühes Tor gemacht und sind nach der Roten Karte in Überzahl. Wir mussten schon im ersten Spiel in der Saarlandliga Lehrgeld bezahlen", lautete das Fazit von Klos.

Noch bitterer als die Niederlage war für Bildstock aber die schwere Verletzung von Wladimir Otto. Der Kapitän des Aufsteigers blieb im ersten Durchgang im Rasen hängen und zog sich einen Wadenbeinbruch zu. Im Vorjahr hatte der 1. FC Reimsbach mit einem 7:1-Schützenfest gegen den FV Siersburg eine fulminante Heimpremiere in der Fußball-Saarlandliga hingelegt. Davon war das Team bei der Neuauflage am Samstag weit entfernt: Vor 200 Zuschauern musste sich der FCR im Waldstadion mit einem torlosen Remis begnügen. "Wir hatten drei, vier hochkarätige Chancen, zumindest eine davon müssen wir nutzen", ärgerte sich Reimsbachs Spielertrainer Marco Buchheit über die Punkteteilung. Auch er selbst war noch nicht richtig auf Betriebstemperatur. Der 38-Jährige ließ nach seiner Einwechslung in der 66. Minute zwei gute Chancen aus: Erst wurde er nach schöner Vorarbeit des starken Michael Magard kurz vor dem Tor abgeblockt (79.). Kurz vor Schluss vergab Buchheit dann die letzte Möglichkeit der Partie, als er den Ball knapp am Kasten vorbei setzte (90.).

"Es war nicht einfach. Reimsbach hat guten Fußball gespielt, hatte mehr Chancen und war defensiv sehr kompakt", fand Johan Talamona, einer von gleich sechs Neuzugängen in der Siersburger Startelf. Die Gäste kamen auch zu Möglichkeiten, die beste vergab Kapitän Fabio Groß, der drei Minuten vor Schluss an FCR-Torwart Sven Bossmann scheiterte. Anderseits hatte Reimsbach schon früh Chancen. Nachdem Tayfun Külekci FVS-Torwart Yannick Schuler mit einem satten Distanzschuss zu einer Glanztat gezwungen hatte (37.), vergab er kurz vor der Pause die größte Chance: Külekci versetzte erst seinen Gegenspieler und nagelte anschließend das Leder mit Urgewalt an die Latte (44. Minute).

Bei den Gästen blieb vieles Stückwerk. "Nach dem relativ großen Umbruch müssen wir uns erst noch finden", räumte Siersburgs neuer Co-Trainer Benjamin Heinrichs ein.

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