Weihnachtszeit Kleine Auszeiten in der Vorweihnachtzeit

Mit einem Adventsgottesdienst wurde im Saardom die Aktion „Pausenkirche“ eröffnet. Es war gleichzeitig der Start für den 13. Wunschbaum.

 Im Saardom Dillingen wurden feierlich die „Pausenkirche“ und die 13. Aktion Wunschbaum eröffnet.

Im Saardom Dillingen wurden feierlich die „Pausenkirche“ und die 13. Aktion Wunschbaum eröffnet.

Foto: Axel Künkeler

Der Saardom war gut gefüllt, als die Pfarrei Hl. Sakrament zu ihrem Adventsgottesdienst lud. Pfarrer Gerhard Jacob konnte zahlreiche Eltern und Großeltern begrüßen. Statt andächtiger Stille prägten Kinderstimmen die Atmosphäre im größten Dillinger Gotteshaus.

Gestaltet wurde der Gottesdienst von den Erzieherinnen und Kindern des Kindergartens der Dillinger Pfarrei. Mit Liedern und Lichtern, Gedichten und Geschichten wurde die Adventszeit in der geschmückten Kirche eröffnet. Der Chor der Kindergarten-Kinder wurde von Uschi Herrmann (Querflöte), Christina Ney (Flöte) und Monika Pfingstmann (Klarinette) begleitet, während Thomas Bernardy die Messe auf der Orgel musikalisch umrahmte.

Die Geschichte vom kleinen Stern, der die Menschen durch die Adventszeit begleitet, lasen Christina Ney und Christina Herrmann. Nicht Geschenke kaufen und einpacken sei wichtig, sondern im Advent an andere Menschen zu denken, war das Credo. Aber nicht nur der Advent werde durch den Gottesdienst eröffnet, betonte Pfarrer Jacob, die Pfarrei starte gleichzeitig auch die Aktion „Pausenkirche“.

Noch bis Sonntag, 9. Dezember, bietet die gemeinsame Initiative von katholischer und evangelischer sowie neuapostolischer Kirche die Möglichkeit zur Einkehr in der oft stressigen Vorweihnachtszeit. Täglich von 16 bis 19.30 Uhr wird der Saardom zum Ort der Stille und der Besinnung. Nur für jeweils 20 Minuten wird die Stille unterbrochen, wenn um 18.30 Uhr der „Pausenklang“ ertönt, mit Musik unterschiedlicher Stilrichtungen und verschiedener Interpreten sowie mit Texten, die zum Nachdenken anregen sollen.

Die Möglichkeit zum Abschalten bieten Stationen wie eine Hörbar, ein Bibel-Lesetisch oder die „Bilder-Sprache“, wo man sich eigene Gedanken zu einem ausgestellten Bild machen kann. Anregungen und Wünsche können die Besucher in eine „Mailbox“ werfen, am „Denk-Mal“ oder in ein „Buch der Anliegen“ eintragen. Kraft schöpfen können sie durch Zitate im „Korb der guten Worte“.

Seit drei Jahren ist Esther Weichert von der neuapostolischen Kirche aktiv bei dieser „sehr schönen Aktion“ dabei. Nach der täglichen Arbeit in Dillingen nimmt sie sich die Zeit zur Ruhe und Besinnung. „Das tut mir gut“, so Weichert. Ebenfalls nach dem Job geht Regine Thourmann „zwei- bis dreimal pro Woche“ in die Pausenkirche. Diese Auszeit nehme sie ganz bewusst, um „den Stress hinter mir zu lassen und mich auf Weihnachten vorzubereiten“.

Das sind alles „supertolle Ideen“, findet auch Uschi Herrmann, die oft nach dem Einkaufsbummel die Pausenkirche aufsucht. Besonders angetan hat es ihr der Pausenklang: „Musik ist für mich eine gute Möglichkeit, zur Ruhe zu finden.“

Der Wunschbaum ist „das Versprechen, dass kein Kind vergessen wird“, erklärte Elsbeth Haas am Ende des Gottesdienstes. 342 Kinder seien in diesem Jahr von Schulen und Kindergärten sowie vom Allgemeinen Sozialen Dienst der Stadt Dillingen benannt worden. Die letzten Sterne brachten die Kindergartenkinder am Samstag am Wunschbaum an. Direkt im Anschluss an den Gottesdienst wurden die ersten Sterne vom Wunschbaum gepflückt.

Zudem überreichten Frauen einer Patchwork-Gruppe eine Spende von 1000 Euro: Das Geld ist Teil des Erlöses, der im November bei einer Ausstellung im Pachtener Heimatmuseum erzielt wurde. So dürften mit dieser finanziellen Unterstützung auch in diesem Jahr wieder alle Sterne gepflückt werden, brachte Haas ihre Hoffnung auf weitere Spender zum Ausdruck.
Axel Künkeler

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