Grünschnitt Erste Grünschnitt-Saison ist ausgewertet

Dillingen · Nur wenige Wallerfanger nutzten 2018 die Grünschnitt-Annahme in Dillingen. Die Kommunen wollen ihre Kooperation aber dennoch fortsetzen.

 Auch Wallerfanger dürfen mit ihrem Grünschnitt die Kompostieranlage in Dillingen anfahren. Sie nutzten dies 2018 jedoch relativ selten.

Auch Wallerfanger dürfen mit ihrem Grünschnitt die Kompostieranlage in Dillingen anfahren. Sie nutzten dies 2018 jedoch relativ selten.

Foto: Joshua Schwinn

Die erste Saison ist gelaufen und ausgewertet: Seit April 2018 durften nur noch Dillinger und Wallerfanger Bürger ihren Grünschnitt zur Kompostieranlage auf der Pachtener Heide in Dillingen bringen. Denn jede Kommune ist seit Anfang 2018 selbst für die Annahme des Grünschnittes zuständig; Wallerfangen hatte mit Dillingen im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit eine Vereinbarung getroffen. Wallerfangen leistet im Gegenzug einen jährlichen Kostenbeitrag von 15 000 Euro.

Doch das passte einigen Anwohnern der Pachtener Heide überhaupt nicht (die SZ berichtete). Sie befürchteten eine „hohe Verkehrsbelastung“, außerdem würde ihnen eine „zusätzliche Umweltbelastung durch Feinstaub, Lärm und Massenverkehr“ zugemutet. Kurzum: Die geplante Vereinbarung sei „ein Anschlag auf ihre Gesundheit und ihre Wohngebiete“, teilten die Bürger damals mit und sammelten Unterschriften gegen die Kooperation mit Wallerfangen. Die angekündigte Gründung einer Bürgerinitiative wurde jedoch bislang nicht vollzogen.

Weil zuvor auch Bürger aus den anderen Nachbar-Kommunen die Dillinger Sammelstelle nutzten, rechnete Bürgermeister Franz-Josef Berg schon zu Beginn der zunächst auf ein Jahr befristeten Kooperation mit eher weniger Verkehr. Die Statistik belegt nun: Die Kompostieranlage war an 70 Tagen geöffnet, immer freitags und samstags. Im Schnitt fuhren pro Öffnungstag 103 Dillinger die Sammelstelle an und 13 Wallerfanger Bürger. Jeder Anlieferer musste sich ausweisen, teilt die Stadt mit, und eine entsprechende Gebühr für seine Grünschnittmenge zahlen. Anlieferer aus anderen Gemeinden wurden abgewiesen.

Berg sieht die Befürchtungen zum Verkehrsfluss durch die tatsächlichen Zahlen nun relativiert. Er habe auch mit einigen Anwohnern schon gesprochen und stehe auch für weitere Gespräche zur Verfügung. Im Laufe der ersten Saison habe die Verwaltung keine weitere Rückmeldung von Anwohnern erhalten, sagte der Bürgermeister.

Berg geht zudem davon aus, dass künftig noch weniger Wallerfanger und auch Dillinger die Anlage auf der Pachtener Heide anfahren werden. Denn seit September ist das neue EVS-Wertstoffzentrum in der Paul-Desfossez-Allee geöffnet, das ebenfalls Grünschnitt annimmt: „Für die Bürger aus Wallerfangen ist der Weg dorthin wesentlich kürzer.“

Der Bauausschuss der Stadt hat die Statistik nun besprochen und dem Stadtrat mit großer Mehrheit eine Empfehlung ausgesprochen, die Kooperation mit Wallerfangen fortzuführen, zunächst für zwei Jahre. Der Rat wird in seiner nächsten Sitzung darüber entscheiden.

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