Ney schreinert für Trinidad
Fraulautern · Die Fenster und Türen für sein Haus auf Trinidad lässt ein Kunde in Fraulautern anfertigen. Die Schreinerei Ney liefert die Sonderanfertigungen passgenau in die Karibik – ein sehr ungewöhnlicher Auftrag.
Zwischen Deutschland und dem karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago liegen etwa 7800 Kilometer. Ein aus Wallerfangen stammender Kunde der Schreinerei Ney in Fraulautern lässt derzeit 19 Fensterelemente, zwei Haustüren und ein Schiebeelement herstellen und über diesen langen Weg nach Trinidad transportieren: Die Fenster und Türen für sein Haus auf Trinidad lässt er in Fraulautern anfertigen.
Der Kunde wolle seine Fenster und Türen "aus Qualitätsgründen von einer deutschen Firma herstellen lassen", erklärt Andrea Ney, die gemeinsam mit ihrem Mann die Firma leitet. Er wandte er sich an Schreiner Manfred Louia in St. Barbara, der wiederum den Kontakt zur Schreinerei Ney vermittelte. Der seit 1949 existierende Familienbetrieb ist eine der wenigen Schreinereien, die Holzfenster und -türen selbst anfertigt und daher genau an vorgegebene Bedingungen anpassen kann.
Die Fenster und Türen, die nach Trinidad geliefert werden, sind Sonderanfertigungen. Die beiden Haustüren sind so groß, dass man mit einem kleinen Auto durchfahren könnte. Daher müssen sie jeweils in zwei Stücken transportiert und nach der Ankunft zusammengesetzt werden. Die Fenster sind ebenfalls sehr groß, verfügen über Sonnenschutzverglasung, nicht rostende Sonderbeschläge und Termitenschutz.
Natürlich ist der Aufwand für die Lieferung der Fenster und Türen nach Trinidad enorm und die Kosten für den Kunden sind hoch. Das Unternehmen Ney muss Gestelle anfertigen, damit die Holzelemente während der Reise nicht beschädigt werden. Der Kunde stellt der Firma einen Container zur Verfügung, ein Unternehmen aus Merzig verschweißt die Fenster und Türen für den Transport im Container auf Land- und Seewegen. Zur Montage der Teile in Trinidad lässt der Kunde außerdem zwei Mitarbeiter der Schreinerei einfliegen - samt einiger Maschinen, die benötigt werden. Da der Transport dieser Maschinen zurück nach Deutschland sehr aufwendig wäre, bleiben die Werkzeuge nach der Montage in Trinidad und werden in Fraulautern ersetzt.
Zwar hat das Unternehmen schon oft Elemente für Kunden aus Stuttgart, Frankreich oder Luxemburg hergestellt. Eine Bestellung aus der Karibik ist aber auch für Ney etwas Neues, sagt er.