Musiker stellen sich in Diskothek für inklusives Konzert vor
Dillingen · Freitagnachmittag ins Sound nach Dillingen? Für manchen mutet diese frühe Uhrzeit etwas seltsam an. Doch für die möglichen Teilnehmer an der zweiten Auflage des inklusiven Konzerts "Einklang" war die Diskothek der angesagte Ort am Freitag.
Begrüßt wurden die zahlreichen Musiker und Sänger beim ersten offenen Casting unter anderem von Kolja Koglin. Er hatte im vergangenen Jahr anlässlich der Premiere zum 200. Kreisjubiläum die Organisation übernommen.
"Als wir das Konzert im Vereinshaus in Fraulautern im Dezember veranstaltet hatten, merkten wir, dass daraus etwas richtig großes werden kann", erzählte Koglin. Die Idee eines inklusiven Konzerts, bei dem behinderte und nichtbehinderte Menschen gemeinsam Musik machen, habe er nicht erfunden, betonte er. "Seit vielen Jahren gibt es ein großes Festival in unserer polnischen Partnerstadt Bochnia. Die haben vor Jahren in einer Schulaula vor 50 Leuten angefangen und sind jetzt riesig groß", erzählte er.
Die Steigerung wird in diesem Jahr zweifelsohne erfolgen, schon der Austragungsort, der Dillinger Lokschuppen, lässt Großes erwarten. "Wir haben dort eine riesige Bühne und hoffen, dass wir auch ganz viel Publikum begrüßen können", sagte er.
Um die Veranstaltung in diesem Jahr etwas umfangreicher planen zu können, haben sich die Organisatoren dazu entschlossen, bereits im Mai zum ersten Workshop einzuladen. "Heute sind wir einfach mal hier, um zu schauen, wer Interesse hat. Doch auch wer erst zum zweiten Termin kommt, kann sehr gerne noch bei unserem Konzert mitmachen", erklärte er.
Den Lokschuppen hat Horst Friedrich klargemacht. Der Dillinger Musiker saß im vergangenen Jahr in der Jury und begann sofort zu schwärmen, als es um das Konzert ging. "Es hat mich so was von mitgerissen, was im vergangenen Jahr auf der Bühne passiert ist, dass sich meinen Blick auf die Musik, die ich schon ein Leben lang mache, absolut verändert hat. Es ist einfach unbeschreiblich, wie gut Inklusion im Bereich der Musik funktioniert", sagte er. Nun ist Friedrich auf der Suche nach Sponsoren. "Es soll eine richtig tolle Gala werden, die saarlandweit Beachtung findet und auch Teilnehmer aus dem ganzen Land auf der Bühne vereint", erklärte er.
Nicht weit haben werden es Mathias Hanauer aus Kerlingen und Samantha Weber aus Roden. Die beiden 16 Jahre alten Jugendlichen gehen in die gleiche Klasse der Anne Frank Schule in Saarlouis und wollen mit "80 Millionen" von Max Giesinger als Duo das Publikum begeistern. Auf der Suche nach einem Ensemble war am Freitag der 17 Jahre alte Christopher von der Schule am Ökosee. "Singen ist nicht seine Stärke, aber er hat ein tolles Rhythmusgefühl und liebt seine Cajon", erklärte Stefanie Weber. Die beiden sind durch die Schule auf den Workshop und das Konzert aufmerksam geworden.
Wiederholungstäter ist der Reha-Chor unter der Leitung von Lena Schwarz. Mit ihren rund 40 Sängern konnte sie im vergangenen Jahr den Wettbewerb in der Kategorie Gruppe gewinnen. "Ich habe immer schon gern gesungen, der Chor macht mir sehr viel Spaß", erzählte Chormitglied Carsten. Er verriet, dass er schon große Hoffnungen in den Wettbewerb setzt und erneut gewinnen möchte. Während der Reha-Chor ganz spontan mit dem Evergreen "Rote Lippen" begeisterte, setzen die Voices of Saarlouis mit ihrem Ohrwurm "Chöre" von Marc Forster auf moderne Literatur. Schon diese beiden Hörproben versprachen ein tolles Konzerterlebnis am Samstag, 28. Oktober, im Dillinger Lokschuppen.
Die beiden weiteren Workshops finden am Sonntag, 20. August und Sonntag, 3. September jeweils von 14 bis 18 Uhr im Lokschuppen in Dillingen statt.
