Theater Gekreuzte Klingen im Bruderkampf

Dillingen · Mantel, Degen, Musical: Besucher der Dillinger Stadthalle, was willst du mehr? Am Samstag und Sonntag führt die AKV „Zorro“ auf.

 Immer wieder eine volle Bühne gab es bei den Proben zum Musical „Zorro“ in der Dillinger Stadthalle.

Immer wieder eine volle Bühne gab es bei den Proben zum Musical „Zorro“ in der Dillinger Stadthalle.

Foto: Johannes Bodwing

Zorro hat richtig Stress. Zwischen zwei Frauen, die ihn lieben, mit seinem grausamen Bruder Ramon und dazu kommt dann auch noch der ständige Kostümwechsel. Im gleichnamigen Musical spielt Manuel Wilhelm die Hauptrolle. Derzeit probt er im Ensemble der Arbeitsgemeinschaft der kulturellen Vereine (AKV) Dillingen in der Stadthalle für den großen Auftritt am kommenden Wochenende.

Etwa 80 Personen aus knapp einem Dutzend der Mitgliedsvereine sind dafür im Einsatz. Etwas Besonderes sollte auf die Bühne zum Abschluss des 50. Jubiläums. Das feiert die AKV schon seit Anfang des Jahres mit mehreren Veranstaltungen. „Die Idee für das Musical kam 2017 auf“, sagte der AKV-Vorsitzende Andreas Reiter. Die erste Probe war dann Ende 2018. Im Verlauf dieser Woche sind Akteure und Regie im Dauereinsatz. Denn am Freitag folgt die Generalprobe, einen Tag später die Premiere. Dabei wartet die AKV mit großen Kulissen auf, die während des Stückes wechseln.

Dann drängen sich einmal Dutzende von Akteure auf einem Marktplatz, ein anderes Mal stehen eine Handvoll Darsteller am Hafen. Und immer wieder treten die Hauptpersonen in unterschiedlichsten Kombinationen auf. „Du bist wie eine Puppe, du rührst dich nicht“, wies Spielleiter Bernd Maas zwischendurch Sabrina Seiwert an. Im weißen Brautkleid stand sie da für die erzwungene Hochzeit mit dem grausamen Ramon. Als Luisa bewältigt sie den zentralen Bruderzwist letztlich als stolze und selbstbewusste Streiterin für Gerechtigkeit. Tobias Becker bringt das gnadenlose Machtgehabe eines vermeintlich benachteiligten Sohnes auf die Bühne.

Zusammen mit Manuel Wilhelm kreuzt er immer wieder die Klinge. Wilhelm pendelt zwischen der Rolle des sanftmütigen Bruders von Ramon und dem furchtlosen Rächer mit der schwarzen Maske. „Das Umziehen zwischendurch ist ein bisschen heftig“, sagte Wilhelm. Dann muss er nicht nur die Kostüme wechseln, sondern auch das Headset für die Sprachübertragung ständig neu anlegen. Der dunkle Bart war schon immer da, sagte Wilhelm und zwirbelte die Bartspitzen. Nur sei er jetzt zorrogerecht gemacht.

Die erste Sitzreihe gehörte während der Proben der Regie. Dort hatte Spielleiter Bernd Maas von der Laienbühne Dillingen die Fäden in der Hand. Er stimmte sich ab mit dem Künstler Luigi Berg, der für den Einsatz der Kulissenbilder zuständig war. Mit dabei saß Stephanie Hemmer, die auch auf die Wirkung von Text und Gesang achtete. Bei den musikalischen Szenen war Pianist Fabian Schwarz mit eingebunden.

Im Mittelpunkt von Zorro stehen zwei Brüder, die zu erbitterten Feinden werden. Während Diego in Barcelona zum fahrenden Musiker wird, reißt sein älterer Bruder Ramon in Los Angeles die Macht an sich. Den Vater wirft Ramon kurzerhand in ein geheimes Verlies.

Als Musical hatte „Zorro“ 2008 im Londoner West End erste Erfolge gefeiert. Am kommenden Wochenende bringt die AKV das unterhaltsame Stück auf die Bühne der Dillinger Stadthalle. Dafür spielt ein Orchester live im Bühnengraben. Etwa 20 Tänzer treten auf, 20 Schauspieler sowie 30 Sänger. Der Choreograf Mike Kuhnen sorgte mit für ausdrucksvolle Auftritte, Fechttrainer Christoph Irsch lehrte den Umgang mit dem Degen. Kämpferisch, witzig und romantisch kommt Zorro daher. Zum Auftritt gehören 24 Gesangsnummern mit überraschend guten Stimmen der Laiendarsteller. Die Musik dazu liefern Hits der „Gipsy Kings“, wie „Baila Me“, „Bamboleo“ oder „Djobi, Djoba“.

Das Musical „Zorro“ präsentiert die AKV am Samstag, 28. September, 19 Uhr, und Sonntag, 29. September, 17 Uhr. Tickets (20, ermäßigt 15 Euro): Kulturamt der Stadt Dillingen, Zimmer 1.01, Tel. (0 68 31) 70 92 40 oder unter www.ticket-regional.de sowie an allen Vorverkaufsstellen von Ticket Regional. Einlass ist je eine Stunde vor Beginn.

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