Inklusion Betroffene müssen gehört werden

Die vielen Behindertenbeauftragten in den Kommunen, aber auch die Gesetzgebung haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass das Problem der mangelnden Barrierefreiheit im öffentlichen Bewusstsein angekommen ist.

Meinung zum Inklusionsbeirat
Foto: SZ/Robby Lorenz

Allerdings noch nicht in seiner ganzen Bandbreite: Abgesenkte Bürgersteige und Aufzüge statt Treppen sind nur der Anfang. Um weiter daran zu arbeiten, dass möglichst viele Hindernisse beseitigt werden und mehr Teilhabe für alle möglich wird, muss man die Betroffenen selbst hören, und zwar ständig. Dazu ist der Inklusionsbeirat ein guter Schritt.

Denn die, die Feste, Tourismus­angebote, Parks oder neue Gebäude planen, sind selten die, die selbst ein Hörgerät tragen, sehbehindert sind, im Rollstuhl sitzen oder nur Leichte Sprache verstehen. Es sind oft nur Kleinigkeiten, die verändert werden müssen. Welche das sind, können die Betroffenen am besten selbst sagen.

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Es hilft, Betroffene einzubeziehen
Behindertenparkplätze
Alle öffentlichen Parkplätze in der Innenstadt werden stark nachgefragt, auch die Behindertenparkplätze. Als Betroffene mit Behindertenparkausweis, die in Ihrem Artikel zitiert wurde, möchte ich noch in paar wichtige Punkte erwähnen: Die Aussage der Stadt „drei Prozent  Parkplätze für Behinderte sind ausreichend“ entspricht nicht dem tatsächlichen Bedarf. Um die  von der Verwaltung propagierte „Teilhabe am Leben“ für Behinderte umzusetzen, müssten viel mehr Parkplätze in der City ausgewiesen werden, denn ein abseits liegender Platz ist von vielen Betroffenen wegen der Weitläufigkeit zum Zielort nicht zu nutzen. Und Ziel in der Bahnhofstraße und Umgebung ist meist eine Arztpraxis, eine Apotheke, eine Therapiepraxis usw., weitaus weniger Anlass ist ein Bummel in der Bahnhofstraße. Die dortigen Behindertenparkplätze sind in vielen Fällen auch noch von Nichtberechtigten besetzt. Ich kann also nie mit Sicherheit sagen, dass ich einen freien Parkplatz finden werde, und sehr oft bin ich schon unverrichteter Dinge nach Hause gefahren. Etliche Behindertenparkplätze wurden im Zuge einer Straßenneugestaltung entfernt, aber an anderer Stelle keine neuen ausgewiesen; so zum Beispiel allein vier Plätze im Luisenviertel, in der Hohenzollern- und der Neugeländstraße in Alt-Saarbrücken. Nach welchen Kriterien und fachmännischer Beratung die Stadt die „strategisch günstige Verteilung“ der Behindertenparkplätze vornimmt, kann ich nicht nachvollziehen. Es wäre sicherlich hilfreich und zielführend, wenn bei der Erstellung eines Straßenverkehrsplanes und der Verteilung der Parkplätze Betroffene einbezogen würden.  Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass ich überwiegend freundlichen und sehr hilfsbereiten Menschen begegne, aber es gibt auch nicht wenige Situationen, in denen man beschimpft und verhöhnt wird, z. B. mit Aussagen wie: „Was geht dich an, wo ich parke.“ Oder: „Ihr Behinderten meint, ihr könnt euch alles erlauben“ „Guck doch, wo du einen Parkplatz findest, ich habe hier einen.“ Solche und deftigere Worte oder Gesten sind nicht erfreulich. Das beachtliche Ergebnis der Kontrollen von Falschparkern auf Behindertenparkplätzen und die folgenden Verfahren haben keine Verbesserung der Parksituation für Behinderte gebracht.
Theresia Franzen, Saarbrücken
Es hilft, Betroffene einzubeziehen Behindertenparkplätze Alle öffentlichen Parkplätze in der Innenstadt werden stark nachgefragt, auch die Behindertenparkplätze. Als Betroffene mit Behindertenparkausweis, die in Ihrem Artikel zitiert wurde, möchte ich noch in paar wichtige Punkte erwähnen: Die Aussage der Stadt „drei Prozent  Parkplätze für Behinderte sind ausreichend“ entspricht nicht dem tatsächlichen Bedarf. Um die  von der Verwaltung propagierte „Teilhabe am Leben“ für Behinderte umzusetzen, müssten viel mehr Parkplätze in der City ausgewiesen werden, denn ein abseits liegender Platz ist von vielen Betroffenen wegen der Weitläufigkeit zum Zielort nicht zu nutzen. Und Ziel in der Bahnhofstraße und Umgebung ist meist eine Arztpraxis, eine Apotheke, eine Therapiepraxis usw., weitaus weniger Anlass ist ein Bummel in der Bahnhofstraße. Die dortigen Behindertenparkplätze sind in vielen Fällen auch noch von Nichtberechtigten besetzt. Ich kann also nie mit Sicherheit sagen, dass ich einen freien Parkplatz finden werde, und sehr oft bin ich schon unverrichteter Dinge nach Hause gefahren. Etliche Behindertenparkplätze wurden im Zuge einer Straßenneugestaltung entfernt, aber an anderer Stelle keine neuen ausgewiesen; so zum Beispiel allein vier Plätze im Luisenviertel, in der Hohenzollern- und der Neugeländstraße in Alt-Saarbrücken. Nach welchen Kriterien und fachmännischer Beratung die Stadt die „strategisch günstige Verteilung“ der Behindertenparkplätze vornimmt, kann ich nicht nachvollziehen. Es wäre sicherlich hilfreich und zielführend, wenn bei der Erstellung eines Straßenverkehrsplanes und der Verteilung der Parkplätze Betroffene einbezogen würden.  Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass ich überwiegend freundlichen und sehr hilfsbereiten Menschen begegne, aber es gibt auch nicht wenige Situationen, in denen man beschimpft und verhöhnt wird, z. B. mit Aussagen wie: „Was geht dich an, wo ich parke.“ Oder: „Ihr Behinderten meint, ihr könnt euch alles erlauben“ „Guck doch, wo du einen Parkplatz findest, ich habe hier einen.“ Solche und deftigere Worte oder Gesten sind nicht erfreulich. Das beachtliche Ergebnis der Kontrollen von Falschparkern auf Behindertenparkplätzen und die folgenden Verfahren haben keine Verbesserung der Parksituation für Behinderte gebracht. Theresia Franzen, Saarbrücken
LeserbriefeEs hilft, Betroffene einzubeziehen Behindertenparkplätze Alle öffentlichen Parkplätze in der Innenstadt werden stark nachgefragt, auch die Behindertenparkplätze. Als Betroffene mit Behindertenparkausweis, die in Ihrem Artikel zitiert wurde, möchte ich noch in paar wichtige Punkte erwähnen: Die Aussage der Stadt „drei Prozent  Parkplätze für Behinderte sind ausreichend“ entspricht nicht dem tatsächlichen Bedarf. Um die  von der Verwaltung propagierte „Teilhabe am Leben“ für Behinderte umzusetzen, müssten viel mehr Parkplätze in der City ausgewiesen werden, denn ein abseits liegender Platz ist von vielen Betroffenen wegen der Weitläufigkeit zum Zielort nicht zu nutzen. Und Ziel in der Bahnhofstraße und Umgebung ist meist eine Arztpraxis, eine Apotheke, eine Therapiepraxis usw., weitaus weniger Anlass ist ein Bummel in der Bahnhofstraße. Die dortigen Behindertenparkplätze sind in vielen Fällen auch noch von Nichtberechtigten besetzt. Ich kann also nie mit Sicherheit sagen, dass ich einen freien Parkplatz finden werde, und sehr oft bin ich schon unverrichteter Dinge nach Hause gefahren. Etliche Behindertenparkplätze wurden im Zuge einer Straßenneugestaltung entfernt, aber an anderer Stelle keine neuen ausgewiesen; so zum Beispiel allein vier Plätze im Luisenviertel, in der Hohenzollern- und der Neugeländstraße in Alt-Saarbrücken. Nach welchen Kriterien und fachmännischer Beratung die Stadt die „strategisch günstige Verteilung“ der Behindertenparkplätze vornimmt, kann ich nicht nachvollziehen. Es wäre sicherlich hilfreich und zielführend, wenn bei der Erstellung eines Straßenverkehrsplanes und der Verteilung der Parkplätze Betroffene einbezogen würden.  Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, dass ich überwiegend freundlichen und sehr hilfsbereiten Menschen begegne, aber es gibt auch nicht wenige Situationen, in denen man beschimpft und verhöhnt wird, z. B. mit Aussagen wie: „Was geht dich an, wo ich parke.“ Oder: „Ihr Behinderten meint, ihr könnt euch alles erlauben“ „Guck doch, wo du einen Parkplatz findest, ich habe hier einen.“ Solche und deftigere Worte oder Gesten sind nicht erfreulich. Das beachtliche Ergebnis der Kontrollen von Falschparkern auf Behindertenparkplätzen und die folgenden Verfahren haben keine Verbesserung der Parksituation für Behinderte gebracht. Theresia Franzen, Saarbrücken
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