Maus-Türöffner-Tag Magische Chemie mit Knalleffekten

Dillingen · Beim Türöffner-Tag der „Sendung mit der Maus“ verblüffte das TWG in Dillingen seine Besucher mit Experimenten.

 Zaubereien mit Chemie zeigten Lehrkräfte und Schüler des TWG im Hörsaal ihrem jungen Publikum.

Zaubereien mit Chemie zeigten Lehrkräfte und Schüler des TWG im Hörsaal ihrem jungen Publikum.

Foto: Johannes A. Bodwing

Brennendes Eis, Wasser verwandelte sich weinrot, und Flüssigkeiten leuchteten im Dunkeln. Wie Zauberei wirkten chemische Reaktionen, mit denen am Mittwoch das Technisch-Wissenschaftliche-Gymnasium (TWG) in Dillingen junge Besucher verblüffte. Einen Nachmittag lang zeigte sich die Schule beim „Maus-Türöffner-Tag“ von ihrer anregenden Seite. Seit 2012 gibt es diese Veranstaltung der „Sendung mit der Maus“, und das TWG gehört von Anfang an dazu. Dabei sind bundesweit Türen geöffnet, die sonst für viele verschlossen bleiben. An die 800 waren es deutschlandweit. Dafür opferten 30 Schülerinnen und Schüler des TWG sowie fünf Lehrkräfte den Feiertag. Von 13 bis gegen 16 Uhr regten sie an einem Dutzend Stationen die grauen Zellen an. Ab 17 Uhr zeigten sie rund eine Stunde lang magische Chemie mit Feuer, Rauch und lautem Knall. „Eigentlich war das für Kinder von sechs bis zehn angekündigt“, sagte Heike Luxenburger-Becker, Lehrerin für Biologie und Chemie. „Jetzt sind hier deutlich über 40 im Alter von viereinhalb bis 16 Jahren.“

Eines von ihnen, Felix, knetete mit Begeisterung im Hörsaal eine nicht-newtonsche Flüssigkeit durch. „Das wird fest, wenn man draufdrückt. Und wenn man es nur so in der Hand hält, wird es flüssig und läuft runter.“ Neben ihm matschte Nele, 7, mit strahlendem Gesicht durch das gefärbte Gemisch aus Kartoffelstärke und Wasser. „Das habe ich auch mal zu Hause gemacht“, sagte sie, ohne sich ablenken zu lassen. „Jetzt nicht mehr, das war zu viel Schweinerei.“

„Super“, schwärmten die Eltern von Felix über den Experimentiertag. „Wir hatten es auf der Mausseite gesehen und sind extra aus Hermeskeil hergekommen.“

 Ein Schiff aus Styropor verschwand vor den Augen der staunenden Gäste auf Nimmerwiedersehen hinter blauen Wellen.

Ein Schiff aus Styropor verschwand vor den Augen der staunenden Gäste auf Nimmerwiedersehen hinter blauen Wellen.

Foto: Johannes A. Bodwing

„Das ist ganz dreckiges Wasser mit Eisenspänen, Sand, Salz und Tinte“, stellte TWG-Schülerin Franziska die Herausforderung an ihrer Station vor. „Das macht Spaß, wenn die Kinder überlegen, wie sie das sauber bekommen können.“ Magnete wurden dafür vorgeschlagen und Filtertüten. „Ein Kind hat beim Sand gemeint, mit dem Staubsauger.“ Wie man Pyramiden zum Fliegen bekommt, zeigte Katharina in der Schulbibliothek. „Wir bauen die aus Strohhalmen und Butterbrotpapier. Und hoffen, dass sie dann auch fliegen.“ Dafür reichte jedoch am Mittwoch der Wind nicht aus. Bunte Wirbel entstanden aus Öl, farbigem Wasser und Brausetabletten. Mit Smarties wurde der Säuregrad von Flüssigkeiten ermittelt. Verbogenes Metall kam mittels angelegter Spannung wieder in Form. Während die jungen Forscher überraschenden Prozessen auf der Spur waren, bereitete die Mannschaft um Luxenburger-Becker eine einstündige Schau vor. Zum Mut der Chemiker meinte später Jonas in der ersten Reihe: „Dass man nicht gleich beim kleinsten Knall wegläuft.“ Die TWGler ließen unter anderen einen aufgeblasenen Luftballon in flüssigem Stickstoff schrumpfen. Luminol leuchtete bläulich unter UV-Strahlung, und zusammengemischte Substanzen bildeten armdicken Schaum, als würde Zahnpasta aus einer Tube gequetscht.

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