Lokschuppen Ein Fest nicht nur für Freunde der Eisenbahn

Dillingen · Von der Bahnbrache zum Eventzentrum: Nach Jahren des Umbaus ist das Lokschuppengelände Dillingen nun eröffnet.

 Neu trifft Alt: Der historische Lokschuppen in Dillingen und sein neu gestaltetes, vielseitiges Umfeld zeigen sich im neuen Glanz. Am Wochenende wurde es offiziell den Bürgern übergeben.

Neu trifft Alt: Der historische Lokschuppen in Dillingen und sein neu gestaltetes, vielseitiges Umfeld zeigen sich im neuen Glanz. Am Wochenende wurde es offiziell den Bürgern übergeben.

Foto: Ruppenthal

Neugierig machten sich bereits eine gute halbe Stunde vor der offiziellen Eröffnung des zweitägigen Bürgerfestes am und im Dillinger Lokschuppen am Samstagnachmittag die ersten Gäste auf den Weg. Allerdings, waren die zahlreichen Tische draußen noch so ansprechend gedeckt und herbstlich dekoriert, so zog es bei kalten zwölf Grad Temperatur die meisten Besucher schnell ins Innere des feierlich geschmückten Lokschuppens.

Zwar sind die großen Dampflokomotiven schon lange Geschichte, doch dank der Eisenbahnfreunde Dillingen drehten am Wochenende im Lokschuppen zahlreiche Loks samt Anhänger gemütlich ihre Runden, was bei kleinen und großen Gästen gleichermaßen ankam.

Als nicht weniger anziehend erwies sich die Bilderausstellung zur Geschichte des Dillinger Bahngeländes. Fotos aus längst vergangenen Tagen zeigten viel Dampf und Schmutz, aber auch den beginnenden Zerfall und schließlich das unansehnliche Umfeld des Lokschuppens. Nichts von dem, was auf den alten Aufnahmen, die von vielen Dillinger Bürgern zusammengetragen wurden, zu sehen ist, ist übriggeblieben. Stattdessen präsentieren sich Lokschuppen und Umfeld nun, 13 Jahre nach Beginn der Baumaßnahme, als in sich geschlossenes riesiges Event-Gelände.

Mächtig stolz zeigte sich Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg über die Fertigstellung des Mammutprojektes. Berg hatte im Rahmen der Festreden eine kleine Anekdote mitgebracht: Als kleiner Bub, erfuhren die aufmerksamen Zuhörer, hatte ihn sein Vater, ein Eisenbahner, erstmals mit in den Lokschuppen genommen. Seine Begeisterung, das bewies er eindrücklich, ist bis heute ungebrochen. Allerdings, dass er sich heute nicht, wie vor 55 Jahren gehofft als Eisenbahner, sondern als Bürgermeister wiederfinde, zeige ihm, er habe sein Ziel verfehlt, erzählte er augenzwinkernd.

 Die feierlichen Reden zur offiziellen Übergabe des Umfeldes wurden im gut geheizten Lokschuppen gehalten.

Die feierlichen Reden zur offiziellen Übergabe des Umfeldes wurden im gut geheizten Lokschuppen gehalten.

Foto: Carolin Merkel

Doch das Ziel, den Lokschuppen auch im Außenbereich, der sich mit alten, baufälligen Gebäuden, viel Unrat und ungenutzten Flächen als städtebaulicher Missstand präsentierte, in ein ansehnliches Zentrum zu verwandeln, hat Berg mit langem Atem und auch der finanziellen Unterstützung durch das Land erreicht. Saarlands Finanzminister Stephan Toscani betonte, dass das Geld am Lokschuppen gut angelegt sei: „Der Lokschuppen und sein Umfeld strahlt über die gesamte Region hinaus und zeigt, wie aus einer Industriebrache ein Ort der Begegnung, in dem Tradition und Moderne vereint sind, werden kann.“ An diesem Ort feierten am Wochenende neben den Besuchern aus Dillingen und Umgebung auch die Freunde aus Creutzwald, die zum 50. Jubiläum der Städtepartnerschaft angereist waren, zwei Tage lang ausgelassen mit Stelzenläufern, Zauberer, viel Live-Musik und Akrobatik.

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