Löwenzahnzeit: Vom Feld frisch auf den Tisch

Hülzweiler. Dieses Jahr ist die Natur nach dem harten Winterfrost etwas später erwacht, aber nun sprießt und grünt es wieder auf den Wiesen und Äckern im Landkreis. So auch beim Bioland-Betrieb Leinenbach in Hülzweiler: Täglich erntet der Familienbetrieb rund 80 Kilo Löwenzahn, im Saarland besser bekannt als Bettsaicher

Hülzweiler. Dieses Jahr ist die Natur nach dem harten Winterfrost etwas später erwacht, aber nun sprießt und grünt es wieder auf den Wiesen und Äckern im Landkreis. So auch beim Bioland-Betrieb Leinenbach in Hülzweiler: Täglich erntet der Familienbetrieb rund 80 Kilo Löwenzahn, im Saarland besser bekannt als Bettsaicher. Als regionale Spezialität wird der vitaminreiche Löwenzahn im Frühjahr gern als Salat gegessen - und ist, wie der Name verrät, auch wegen seiner harntreibenden und entwässernden Wirkung beliebt. Auf insgesamt etwa 30 Ar bauen Rainer und Andrea Leinenbach das beliebte Gemüse an und verkaufen es in ihrem kleinen Laden in Hülzweiler.Biologischer Anbau bedeutet hier: Der Löwenzahn wird mit der Hacke, überwiegend von Hand, unkrautfrei gehalten anstatt mit Chemikalien, außerdem kommt auch kein Kunstdünger zum Einsatz, erklärt der nebenberufliche Landwirt Rainer Leinenbach.

Obwohl man sagt, der Löwenzahn wachse wie Unkraut überall, weiß der Biobauer aus Erfahrung, dass die Pflanze doch nicht einfach zu kultivieren ist. "Das Wichtigste ist, zur rechten Zeit zu häufeln", betont er. Das geschieht im Oktober, die Pflanzen werden mit Erde bedeckt und so vor dem Winter geschützt. Gepflanzt wird der Bettsaicher schon im April oder Mai des Vorjahres. Und die Mühe lohnt sich: Denn der Löwenzahn vom Feld enthält weniger Bitterstoffe als der wilde Wiesenlöwenzahn.

Zurzeit ist der Ackerboden noch zu nass, um mit der Maschine zu ernten, deshalb wird der Bettsaicher noch schonend von Hand gepflückt. "Heute haben wir schon 40 Kisten geerntet", sagt Leinenbach, "der Löwenzahn verkauft sich jedes Frühjahr sehr gut."

Kein Wunder, ist er doch das erste Gemüse, das nach dem langen Winter hier in der Region geerntet wird und ohne lange Anreise frisch auf den Teller kommt. Weil das zarte Grün auch den Wildschweinen, Rehen und Hasen gut schmeckt, musste Leinenbach sein Feld am Ortsrand einzäunen - sonst gäbe es jetzt nicht mehr viel zu ernten.

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