Linke verlassen Dillinger Fraktion Jetzt drei Fraktionslose im Stadtrat Dillingen

Dillingen · Der Stadtrat Dillingen kommt am heutigen Donnerstag um 18 Uhr zu einer öffentlichen Sitzung zusammen. Allerdings in einer neuen Konstellation: Es gibt inzwischen drei fraktionslose Mitglieder. Wie aus den Sitzungsunterlagen hervorgeht, hat die Hälfte der linken Ratsmitglieder ihre Fraktion verlassen.

Von bisher vier Stadträten werden künftig nur noch Sascha Sprötge und Horst Riedel eine Fraktion der Linke bilden und sich dabei den Fraktionsvorsitz aus beruflichen Gründen teilen. Wolfgang Schumacher und seine Tochter Kerstin Huth haben die Fraktion und auch die Partei verlassen, sie behalten aber ihre Mandate für den Stadtrat und wollen nun eine eigene parteilose Fraktion bilden.

Wie der Stadtverbandsvorsitzende der Linke, Sascha Sprötge, auf Anfrage mitteilte, hat es keine Probleme innerhalb der Stadtratsfraktion gegeben. „Wir wollen auch künftig unsere Zusammenarbeit konstruktiv gestalten.“ Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat ändere die Schrumpfung der Linke-Fraktion nichts, meinte Sprötge, lediglich die Sitze in den Ausschüssen würden anders verteilt. Denn Huth möchte „aus persönlichen Gründen“ nicht mehr in Ausschüssen sitzen. So übernimmt Sprötge ihre Mitgliedschaft im Ausschuss für Natur- und Umweltschutz sowie im Werksausschuss der Wirtschaftsbetriebe Dillingen/Saar sowie Riedel die im Rechnungsprüfungsausschuss und im Werksausschuss des Eigenbetriebes Abwasser.

Dass das verdiente Linke-Mitglied Schumacher, ehemaliger Landtagsabgeordneter, Bundestagskandidat und Kreisvorstand, seine Partei verlassen habe, habe keine großen Auswirkungen auf die Dillinger Linke, erklärte Sprötge: Schumacher sei im Stadtverbands- und Kreisvorstand ohnehin nicht mehr vertreten gewesen. Für eine Stellungnahme war Schumacher nicht zu erreichen.

Im Dillinger Stadtrat hat bereits vor längerer Zeit auch das SPD-Urgestein Günter Mittermüller seine Fraktion, ausdrücklich aber nicht seine Partei verlassen – „aus gesundheitlichen Gründen“ müsse er zwingend kürzer treten, erklärte der langjährige Beigeordnete, der seit über 40 Jahren im Stadtrat mitwirkt.

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