Lieder aus fünf Jahrhunderten

Rehlingen · Der Gesangverein Germania Rehlingen besteht bereits über 110 Jahre. Grund genug für ein Kirchenkonzert in der Pfarrkirche St. Nikolaus. Zu hören waren dabei Lieder aus dem 16. Jahrhundert bis zur Neuzeit

 Der Gesangverein Germania Rehlingen bei einem Auftritt. Foto: Erhard Grein

Der Gesangverein Germania Rehlingen bei einem Auftritt. Foto: Erhard Grein

Foto: Erhard Grein

Als die SZ Anfang der 50er Jahre erstmals in der Nachkriegszeit über Konzerte des inzwischen über 110 Jahre alt gewordenen Gesangvereins Germania Rehlingen berichteten, hatte der Männerchor über 60 Aktive. Mit der heutigen Zahl von 29 Sängern belegt der Rehlinger Verein immer noch einen guten Platz im Vergleich zu anderen Männerchören.

Anlässlich eines Kirchenkonzertes in der voll besetzten Pfarrkirche St. Nikolaus stellte sich am Wochenende mit Germania ein gut gegliederter und hervorragend geschulter Chor vor. Vor einigen Jahren war Günter Hesslinger als Dirigent ("fordernd, fördernd, motivierend, ungeduldig bis geduldig", wie ihn der Vereinsvorsitzende Werner Kiefer bezeichnete) gewonnen worden. Hesslinger bewies im Kirchenkonzert seine Fähigkeiten, die Sänger zu Höchstleistungen zu führen.

Zur Aufführung gelangten Lieder aus dem 16. Jahrhundert bis zur Neuzeit. Einen stimmungsvollen Auftakt gab der Rehlinger Organist Bernhard Welsch an der modernen Orgel von St. Nikolaus. Welsch, Dirigent mehrerer Chöre, verstand es, nicht nur als Organist, sondern auch bei der Klavierbegleitung besondere Akzente zu setzen.

"Gott ist mein Hirte" von Franz Schubert bot dem Chor ein einfühlsames musikalisches Entree. Astrid Zimmer stellte sich als charmante Moderatorin vor. Bei Hans Weiß-Steinbergs "Höre mein Rufen" spürte man gleich, wie sich der Chor der behutsamen, aber ebenso eindringlichen Diktion des Dirigenten Günter Hesslinger fügte. Mit Arnold Kempkens "Vater unser" hatten Dirigent und Chor ein Werk mit hohen Hürden ausgesucht. Hier waren sehr differenzierte, schwierige Tonlagen zu meistern. Das "Sub tuum praesidium" von Wolfgang A. Mozart wurde vom Duett Dorothea Schönberger (Sopran) und Werner Kiefer (Tenor) bei Klavierbegleitung durch Günter Hesslinger angenehm über die Bühne gebracht. Werner Kiefer ließ sich durch die frühere Musikstudentin und Leiterin mehrerer Chöre sehr gut einbinden. Glanzleistungen bot die sympathische Dorothea Schönberger auch bei "Ich bin des Herrn" (J.G. Rheinberger) und in Georg Friedrich Händels "Dank sei dir, Herr". Bei weiteren Werken glänzten als Solisten Helmut Luy (Bass) und das Urgestein des MV Almenrausch Rehlingen Michael Becker mit seinem Saxofon. Der saarländische Komponist Norbert Feibel war mit einer schottischen Volksweise und einem Gospel vertreten. In das Konzept fügte sich "Mein Herz schlägt nur für dich allein" aus der West Side Story von Leonard Bernstein tadellos ein.

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