Krankenhaus Dillingen Kritik nach Aus des Krankenhauses

Dillingen · Linken-Vorsitzender Spötge meint: „Bachmann hätte Bevölkerung reinen Wein einschenken müssen.“

Dagmar Heib, MdL, Vorsitzende der CDU Dillingen Innenstadt und Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, bedauert die Entscheidung der Marienhaus GmbH, den Krankenhaus-Standort Dillingen nach Saarlouis zu verlagern. „Dies ist eine unternehmerische Entscheidung des Trägers, auf die wir keinen Einfluss haben“, sagt sie. „Für die Stadt ist das ein Verlust. Wir alle haben uns gewünscht, dass das Konzept mit einem Krankenhaus an zwei Standorten funktioniert.“

Heib bewertet es positiv, dass in Dillingen neben der Neuansiedlung eines Medizinischen Gesundheitszentrums ein modernes Zentrum für betriebliches Gesundheitsmanagement entstehen soll. Die Marienhaus GmbH sieht sie in der Pflicht, sich weiterhin am Standort Dillingen einzubringen. Heib: „Mittel müssen in den Umbau und die Entwicklung des Dillinger Standortes fließen. Genauso müssen eventuelle Belastungen der Beschäftigten abgefedert werden.“

Harsche Kritik formuliert der Dillinger FDP-Vorsitzende Helge Lorenz. Er geht davon aus, dass die Entscheidung gegen Dillingen schon vor der Landtagswahl gefallen und schon damals im März die Stadtverwaltung darüber informiert gewesen sei. Lorenz’ Parteifreundin Kirsten Cortez, FDP-Direktkandidatin bei der Bundestagswahl, nennt die Parkplatz-Situation um das Krankenhaus in Saarlouis „schon jetzt katastrophal“. Cortez sieht die Stadt Saarlouis vor große Herausforderungen gestellt. „Neben den baulichen Voraussetzungen, ist es dringend notwendig, für eine entsprechende Infrastruktur um das Krankenhaus zu sorgen“, sagt sie.

„Die Dillinger sowie der Stadtrat wurden von der Marienhaus GmbH jahrelang getäuscht“, sagt Sascha Sprötge, Vorsitzender der Linken Dillingen. Seit 2014 habe Marienhaus die Schließung des Standort Dillingen betrieben. „Die berichten uns Mitglieder der Steuerungsgruppe zur Auflösung des Dillinger Krankenhauses“, schreibt Sprötge in seiner Stellungnahme. Die CDU/SPD-Landesregierung kritisiert der Linke scharf. Dass Marienhaus schon 2016 sechs Millionen Euro für die Schließung in Dillingen beantragt habe, habe die Regierung nicht bekannt gemacht. Er meint, dass insbesondere Gesundheitsministerin Monika Bachmann, ehemalige Saarlouiser Landrätin, der Bevölkerung reinen Wein hätte einschenken müssen.

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