Apropos Kollege Magen-Darm übernimmt

Keine Adventszeit ohne Kübeln: Familien kennen die goldene Regel der Weihnachtszeit. Spätestens ab Mitte Oktober sind wieder die Türen der Kitas und Schulen mit Zetteln zugepflastert, die frohe Botschaften verkünden wie: „Achtung, wir haben Scharlach/Läuse/Windpocken/Hand-Fuß-Mund-Krankheit....“ Hat einen die erste Erkältungswelle dann erwischt, glauben Optimisten noch: „Ha!

Kolumne: Kollege Magen-Darm übernimmt
Foto: SZ/Robby Lorenz

Das haben wir dann hinter uns!“ Weit gefehlt, erfahrenen Eltern ringt dieser Irrglaube nur noch ein müdes Lächeln ab. Denn je kleiner die Kinder, desto mehr Infekte. Nicht umsonst schreiben viele Krippe auch gern mal mit g.

Gefürchtet und ebenso unverwechselbar wie unvermeidbar sind die nächtlichen Würgegeräusche aus dem Kinderbett. Spätestens um den ersten Advent herum übernimmt Kollege Magen-Darm den Laden zu Hause, reißt die Eltern aus dem Schlaf und stellt sie unmittelbar vor Berge von Schmutzwäsche und Problemen: Wer muss diesmal wieder zu Hause bleiben, wer darf arbeiten gehen? Haben wir noch Zwieback? Und: Wer ist der nächste?

Vermutlich sind die Magen-Darm-Infekte in der Adventszeit nicht häufiger als im Januar; es bremst einen nur mehr aus, weil ja schließlich immer was ansteht: Adventsbasar, Nikolausfeier, Weihnachtsmarkt, Plätzchenbacken – Haken dran. Mitten im vorweihnachtlichen Treiben ergeben sich so plötzlich erzwungene Ruhe-Inseln: Kuschelzeit auf der Couch, zwischen Eimer und Desinfektionsmittel, und endlich mal alle Weihnachtslieder mit allen Strophen vorsingen. Es hat alles seine Zeit.

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