Knorscheid will den Radweg nicht

Knorscheid · Der geplante Radweg von Lebach bis Nalbach sorgt für Kritik. Die Knorscheider lehnen ihn ab, da es 90 Meter parallel bereits einen gibt. Für ein Bürgerbegehren werden Unterschriften gesammelt.

 Diskussion um den geplanten Radweg in Knorscheid : Die Mehrzahl der Besucher der Ortsratssitzung war dagegen. Foto: Andreas Engel

Diskussion um den geplanten Radweg in Knorscheid : Die Mehrzahl der Besucher der Ortsratssitzung war dagegen. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

40 Knorscheider Bürger waren zur Ortsratssitzung ins Dorfgemeinschaftshaus gekommen. Der Radweg "Wilde Prims" sorgt für Ärger und Diskussion in dem Lebacher Stadtteil. Ortsvorsteher Paul Brück schilderte knapp die geplante Maßnahme. Dabei, dies hatte er auch schon in der jüngsten Stadtratssitzung angemerkt, monierte er, dass der Ortsrat nicht gehört worden sei. "Das Anhörrecht des Ortsrates ist mit Füßen getreten worden." Die Knorscheider wollen den Radweg nicht, der von Jabach bis Nalbach über den Bahndamm und die Primsaue führen soll. Sie bräuchten keinen zweiten Radweg.

Erst vor zwei Jahren war ein Radweg von Lebach bis Knorscheid, der weiter nach Körprich führt, eingeweiht worden. Dieser führt etwa 90 Meter parallel zu dem Neuen. Würde der neue Radweg, ein interkommunales Projekt zwischen Nalbach, Schmelz und Lebach, gebaut, wäre dies eine große Beeinträchtigung für den Ort, merkten die Bürger an. Teilweise würde er Privatgelände queren, auch die Landwirte bräuchten diese Flächen für ihr Vieh. Die Jäger mahnten an, dass dieser Bereich der Primsaue ein Naturschutzgebiet sei, vor allem das Schwarzwild bräuchte diesen Rückzugsbereich. Auch ein Mitglied des Nabu argumentierte dagegen. Auch gebe es bereits einen Radweg von Primsweiler über den Hasenberg, der sei aber in einem sehr schlechten Zustand.

Würde der Radweg gebaut, wer sorgt für die Unterhaltung? Geplant ist, ihn zu asphaltieren. Würden die entsprechenden Zuwege und der mitzunutzende Feldweg auch so hergerichtet werden, dass er von schweren Fahrzeugen wie Traktoren befahren werden kann? Schließlich müssen die Bauern zu ihren Feldern. Aufgeworfen wurde auch die Frage, ob die Träger öffentlicher Belange gehört werden müssen. Dann hätten die Bürger die Möglichkeit gehabt, ihre Einwände vorzubringen.

Auch Bürgermeister Klauspeter Brill war zur Sitzung gekommen. Er hatte keinen leichten Stand. Der Radweg war vor seinem Amtsantritt geplant worden. Er sprach sich für den Neubau aus, da es eine Aufwertung für die Stadt sei. Lebach habe sowieso nicht die besten Anbindungen an Radwege.

Die Knorscheider wollen den Weg aber nicht. Andrea Münch will ein Bürgerbegehren initiieren. Mehrere Unterschriften erhielt sie gleich im Anschluss an die Sitzung.

Am Donnerstag findet ein Ortstermin des Bau- und Planungsausschusses statt. Ob der Stadtratsbeschluss gekippt werden könne, blieb unklar. Der Radweg kostet 340 000 Euro, auf Lebach kämen 102 000 Euro zu.

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