„Keine Meldung ist Quatsch“

Dillingen · Dillinger Nachtschwärmer sollen verstärkt für das Thema Einbrüche sensibilisiert werden und die Augen offenhalten. Peter Groß, Leiter der Dillinger Polizei, erklärt, warum jedes kleine Detail wichtig sein kann.

 Polizeioberkommissar Tobias Kautenburger spricht mit Taxifahrer Chazi Toufic Dib. Foto: R. Ruppenthal

Polizeioberkommissar Tobias Kautenburger spricht mit Taxifahrer Chazi Toufic Dib. Foto: R. Ruppenthal

Foto: R. Ruppenthal

Scheibenklirren? Ungewöhnliche Geräusche? Ein fremdes Auto? Flackernde Taschenlampen? Solche Beobachtungen sind der Polizeiinspektion (PI) Dillingen wichtig. So wichtig, dass der Leiter der PI, Peter Groß, nun einen eigenen Flyer dazu erstellt hat. "Die Bewohner sollen verstärkt für das Thema Einbrüche sensibilisiert werden", erklärt er. Verdächtiges soll mitgeteilt werden, bevor es zu spät ist. Denn: "Jedes kleine Detail kann wichtig sein und uns helfen", betont Groß.

Mit der Aktion "Augen(-Blicke) unserer Stadt" richtet sich die Polizei Dillingen ganz konkret an Menschen, die berufsbedingt abends und nachts in der Stadt unterwegs sind, unter anderem Taxifahrer, Brief- und Zeitungszusteller, Busfahrer. Aber auch Hundehalter und Nachtschwärmer sollen die Augen offenhalten.

"Wir möchten definitiv niemanden zu einer Art Hilfssheriff machen, sondern wir wollen die Menschen dahingehend sensibilisieren, schon niedrigschwellig verdächtige Beobachtungen der Polizei zu melden", erklärt Groß für alle Mitarbeiter seiner PI. Die Hemmschwelle sei hoch: "Man will ja nicht immer gleich die Polizei rufen", sagt er. Aber genau das sollen die Leute tun: "Wir fahren lieber einmal zu oft raus. Keine Meldung ist Quatsch." Manchmal ist das Detail sogar genau das Puzzleteil, das fehlt, beschreibt der Polizeihauptkommissar. Auf dem Infoblatt erleichtert deshalb ein Formular, wichtige Beobachtungen gleich einzutragen: Etwa wie das Auto aussieht oder eine Person.

Bisher sei noch kein besonders starker Anstieg der Einbrüche in der Innenstadt festzustellen, gab Groß an. Doch die dunkle Jahreszeit beginnt erst, in der erfahrungsgemäß die Einbrecher vermehrt auf Beutezug gehen. Im vergangenen Winter waren insbesondere die Geschäftsleute rund um den Odilienplatz von einer beispiellosen Einbruchsserie heimgesucht worden, manche sogar mehrmals (die SZ berichtete); die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden. Groß setzt auch hier stark auf Prävention: "Viele der Geschäftsleute haben massiv aufgerüstet, was den Einbruchschutz angeht", sagt er, "Gitter, Alarmanlagen , viel Licht - das schreckt potentielle Einbrecher schon ab."

Das gilt auch für Privathäuser: "Oft sind es Kleinigkeiten, die Einbrecher einladen: Ein gekipptes Fenster oder Dachfenster, dazu eine Leiter im Garten zum Beispiel." Eine aufmerksame Nachbarschaft sei ein guter Schutz, rät der Polizist.

Info bei der Polizei Dillingen , Telefon (0 68 31) 97 70.

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