Austellungseröffnung Werke des Malers Karl Michaely ausgestellt

Dillingen · Vom 8. Mai bis 29. Mai ist die Ausstellung im Zentrum August Clüsserath in Dillingen zu sehen.

 Karl Michaelys „Sie kommen aus dem Dunklen“ von 1999.

Karl Michaelys „Sie kommen aus dem Dunklen“ von 1999.

Foto: Karl Michaely

Nach zweijähriger Pause präsentiert der Kunstverein Dillingen seine erste Ausstellung nach dem Wechsel vom Alten Schloss in die Räumlichkeiten des Zentrums August Clüsserath in der Dillinger Stummstraße 33. Die Vernissage startet dort am Sonntag, 8. Mai, um 11 Uhr. Die Ausstellung mit dem Titel „Karl Michaely und seine Zeit“ läuft bis Sonntag, 29. Mai.

„Für mich war Paris eine Landung auf einem anderen Planeten.“ Diese Erinnerung an seine Studienjahre in Paris im Anschluss an sein Studium an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken teilte der damals 82-jährige Karl Michaely in einem Gespräch mit der Kunsthistorikerin Monika Bugs im Jahr 2004.

In Paris erfüllte sich das Versprechen von Zukunft und einem Leben mit Kunst für eine Generation, die ihre Jugendjahre in einer Diktatur, auf dem Schlachtfeld und Kriegsgefangenschaft verbracht hatte.

Für diese Generation von angehenden Künstlern war das Jahr 1945 wahrhaftig ein Neubeginn. Sie konnten in der damaligen Welthauptstadt der Kunst, Paris, über Monate, wie Michaely sogar Jahre, studieren. Dafür sorgten die vom Saarstaat vergebenen Stipendien, die nicht ganz uneigennützig für Frankreich im Vorfeld der 1955 anstehenden Abstimmung werben sollten.

Die Ausstellung „Karl Michaely und seine Zeit“ fängt diese Epoche in rund sechzig Gemälden ein. Die Ausstellung im Zentrum August Clüsserath in Dillingen verspricht ein Wiedersehen oder auch eine erste Bekanntschaft mit einer Generation, die nach 1945 in die Kunstwelt aufbrach, sich von Paris und der modernen Kunst überwältigen ließ und nach Jahren des Entdeckens und Erlebens der Kunst der Moderne ins Saarland zurückkehrte. Dort ging auf je unterschiedliche Weise ihr Leben weiter: eine Zeitlang versehen mit Aufträgen für Kunst im öffentlichen Raum, dann vielfach als Kunsterzieher an Schulen tätig, wie Clüsserath und Michaely oder als Professor am Fachbereich Design der Fachhochschule des Saarlandes wie Oskar Holweck. Andere lebten als freischaffende Künstler mit allen damit verbundenen Unwägbarkeiten, wie Hans Dahlem, Peter Barrois, Volkmar Gross oder Otto Lackenmacher.

Die Ausstellung öffnet ein Panorama der damals aktuellen malerischen Techniken von figurativ bis abstrakt. Anklänge an den Surrealismus und Kubismus fehlen dabei ebenso wenig wie religiöse Symbolik, die Zirkuswelt und Stadtansichten. Darunter auch eine Arbeit aus der Studienzeit Karl Michaelys aus dem Jahr 1948. Sie zeigt nicht Paris, sondern Saarbrücken mit seinem einstigen Kohlehafen, wie er sich dem jungen Maler beim Blick aus dem Atelier der Kunstschule in der St. Johanner Straße bot.

Darunter sind auch frühe Werke Oskar Holwecks, die vor dem späteren (Papier)Werk entstanden waren. Karl Michaely verstarb 2007, in diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. Auch seine Studienkollegen von einst sind längst gegangen. Die Ausstellung holt noch einmal zurück, was eine junge Künstlergeneration in den 1950er Jahren beschäftigte und zeigt zugleich, wie es mit ihrem Schaffen weiterging. Die Ausstellung wird unterstützt vom Ministerium für Bildung und Kultur.

Die Öffnungszeiten sind samstags, und sonntags von 14 bis 18 Uhr. Auch an Christi Himmelfahrt, 26. Mai, ist geöffnet.

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