Junger Dillinger sucht Knochenmarkspender

Dillingen. Stefan Schlosser ist krank, schwer krank. Mit seinen 25 Jahren leidet der Student an Leukämie, einer lebensbedrohlichen Erkrankung des Blut bildenden Systems. Vor einem Jahr wurde die Krankheit diagnostiziert, die Therapien schlugen gut an, der Dillinger befand sich auf gutem Weg. Doch im September kam der Krebs zurück

Dillingen. Stefan Schlosser ist krank, schwer krank. Mit seinen 25 Jahren leidet der Student an Leukämie, einer lebensbedrohlichen Erkrankung des Blut bildenden Systems. Vor einem Jahr wurde die Krankheit diagnostiziert, die Therapien schlugen gut an, der Dillinger befand sich auf gutem Weg. Doch im September kam der Krebs zurück. Stefan Schlosser (Foto: privat) wird zwar mit Medikamenten behandelt, doch die allein reichen nicht mehr aus. Seine Hoffnung auf Heilung liegt nun bei einer Stammzellen-Übertragung. Deshalb sucht er einen Spender für die überlebenswichtigen Zellen aus dem Knochenmark, die fortan sein Blut bilden sollen. "30 Prozent aller Patienten finden ihren Spender innerhalb der Familie", erklärt Maria Kostolou von der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Alle anderen Betroffenen müssen den Spender national und international suchen lassen. Auch Stefan.Er und seine Familie rufen gemeinsam mit der DKMS zu einer Typisierungsaktion am Sonntag, 15. November, zehn bis 16 Uhr, in der Dillinger Stadthalle auf. Mitmachen kann jeder zwischen 18 und 55 Jahren, der in einer guten gesundheitlichen Verfassung ist. Unterstützt wird die Aktion vom Dillinger Bürgermeister Franz-Josef Berg und dem ehemaligen Handballnationalspieler Christian Schwarzer. Denn auch Stefan Schlosser spielt Handball. Die Familie hofft, einen geeigneten Spender für ihren Sohn beziehungsweise Bruder zu finden. Aber das ist nicht der einzige Beweggrund. Es geht nicht nur um das Leben von Stefan. Alle 45 Minuten erkrankt nach Angaben der DKMS in Deutschland ein Mensch an Leukämie. Für viele von ihnen ist die Übertragung gesunder Stammzellen die einzige Überlebenschance. "Es geht darum, der Krankheit ein Gesicht zu geben", sagt der Dillinger. Die Leute seien vielleicht eher bereit, sich als Knochenmarkspender zu registrieren, wenn sie einen Anlass vor Ort haben. Derzeit bereitet sich Schlosser auf die nächste Chemotherapie vor. Die dient dazu, sein krankes Knochenmark gezielt zu zerstören und ihn so für eine mögliche Transplantation von Stammzellen vorzubereiten. Familie und Freunde stehen ihm zur Seite. Sein Vater Werner Schlosser hat vor kurzem deshalb sein politisches Mandat als SPD-Fraktionsvorsitzender im Dillinger Stadtrat niedergelegt: "Ich brauche jetzt Zeit und Kraft für meine Familie." Weitere Informationen zur Knochenmarkspende und zur Typisierungsaktion gibt es bei der DKMS unter Telefon (07071) 94 32 42 oder im Internet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort