Judo Da staunt sogar der Nikolaus

Oberthal · Beim Nikolaus-Turnier des Judo-Clubs Oberthal gingen mehr als 100 Kinder an die Matten – und das mit Begeisterung.

  Die Oberthalerin Feenja Scheid (rechts) musste sich ihrem Vereinskameraden Jasper Morsch am Ende geschlagen geben. Von Enttäuschung war bei der Sechsjährigen dennoch nichts zu spüren. „Mir macht Judo einfach Spaß“, sagte sie.

Die Oberthalerin Feenja Scheid (rechts) musste sich ihrem Vereinskameraden Jasper Morsch am Ende geschlagen geben. Von Enttäuschung war bei der Sechsjährigen dennoch nichts zu spüren. „Mir macht Judo einfach Spaß“, sagte sie.

Foto: Frank Faber

Das Lampenfieber bei der sechsjährigen Feenja Scheid vom Judo-Club Oberthal (JCO) steigt. Bei den jüngsten Kämpfern muss sie im Pool O ausgerechnet gegen ihren Vereinskameraden Jasper Morsch auf die Matte.

Los geht’s. Feenja zerrt an Jaspers Kimono, der kontert mit einem Hüftwurf. Es wird brenzlig für das Mädchen, aber es kann sich geschickt aus dem Haltegriff befreien. „Gut gemacht, Feenja“, ruft ihr Trainer Robert Morsch vom Mattenrand zu. Aber ein zweites Mal schafft sie es nicht mehr, Jaspers Überlegenheit während der zweiminütigen Kampfzeit abzuwehren und verliert dieses Mattenduell beim 45. Nikolausturnier des JCO in der Bliestalhalle.

Von Enttäuschung bei Feenja aber keine Spur. „Mir macht Judo einfach Spaß“, sagt die Nachwuchskämpferin nach ihrem zweiten Turnier. Jasper holt am Ende in seiner Gewichtsklasse den zweiten Platz hinter Lara Wolter aus Uchtelfangen.

107 Judokämpfer aus 17 Vereinen waren beim ältesten saarländischen Kinderturnier in zehn verschiedenen Gewichtsklassen mit großem Einsatz bei der Sache. „Es ist ein Turnier für Einsteiger bis zwölf Jahre und maximal bis Gelbgurt“, erklärt JCO-Sportwart Bernd Linn. In den Kämpfen können die Kinder zeigen, was sie bislang im Training erlernt haben. „Und beim Wettkampf lernen sie dann noch, mit Sieg oder Niederlage umzugehen“, ergänzt Linn.

Insgesamt 14 Judokas des gastgebenden JCO zeigten ihr Können. „Die Hüftwürfe kann ich am besten“, sagt Leon Schulte. Seine älteren Teamkollegen sind auf der Matte schon etwas erfahrener. Hardy Weber und Moses Haupenthal belegen jeweils dritte Plätze und freuen sich über Bronzemedaillen. „Wenn sie mal Blut geleckt haben, wollen wir als Verein, dass sie auch weiterkämpfen“, sagt Linn.

Leon Wiedemann vom Judoclub Grügelborn kennt sich beim Nikolausturnier gut aus. „Ich war schon ein paarmal hier dabei, mittlerweile habe ich den Gelbgurt“, sagt der Zehnjährige stolz. Julius Lessmeister geht seit mehr als einem Jahr ins Judotraining nach Grügelborn. „Die große Außensichel ist mein Lieblingsgriff“, berichtet der Neunjährige. In dem Alter, so JCO-Vereinschef Roland Meisberger, sei es wichtig, die Kinder in spielerischer Weise an die Kampfsportart heranzuführen. Er könne sich noch gut daran erinnern, dass der heutige Bundesliga-Judoka Franco Bartone vom TuS 1860 Neunkirchen seinen ersten Wettkampf beim Nikolausturnier absolviert habe.

Damals wie heute Höhepunkt für die Kinder bei der Veranstaltung ist, wenn der Nikolaus ihnen die Medaillen umhängt. Bei der diesjährigen Auflage hat der TV Merzig dreimal Gold, zweimal Silber und Bronze abgeräumt und war damit der erfolgreichste Verein. Folsterhöhe holte vier Medaillen, zweimal Gold nahm der Nachwuchs aus Heusweiler mit. Ausrichter Oberthal kam im Medaillenspiegel auf Platz zehn. Im kommenden Jahr will der JCO laut Linn den Modus ändern und eine Trostrunde einbauen, damit die Kinder mehr Kämpfe bestreiten können.

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