Über die Wahl von Denis Paysant als neuen Maire von Rehlingen-Siersburgs Partnerstadt Bouzonville haben wir bereits berichtet. Mehrere kleinere saarländische Grenzorte im Niedtal und auf dem Saarlouiser Nordgau haben teilweise seit Jahrhunderten besondere territoriale und kirchliche Beziehungen zu ihren lothringischen Nachbargemeinden. Die Ergebnisse der jüngsten Kommunalwahlen im Département Moselle fanden deshalb auf saarländischer Seite besondere Aufmerksamkeit.

Regelmäßige Treffen

Niedaltdorf, auf dessen Grenze die Nied ihren Lauf ins Saarland nimmt, hat besondere Kontakte zu Guerstlingen (Gerschtlingen), das bei der am 1.7.1901 erfolgten Eröffnung der Bahnstrecke Dillingen-Busendorf den gemeinsamen Bahnhof mit Niedaltdorf stellte. Seit einigen Jahren gibt es abwechselnd in beiden Grenzorten regelmäßige Freundschaftstreffen. Neuer Maire von Guerstling wurde Jean-Luc Dauendorfer. Er wurde Nachfolger von Edmond Schneider, der nach 24-jähriger Amtszeit als Maire aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidierte.

Wie bereits berichtet, kam in Neunkirchen-lès-Bouzonville (Nungkirchen) mangels Kandidaten, ungültigen Stimmen und Stimmenthaltungen kein Gemeinderat zustande. Der Sous-Préfet (vergleichbar mit dem Landrat) von Boulay (Bolchen) hat nunmehr einen provisorischen Verwaltungsrat unter der Leitung des bisherigen Maires von Bouzonville, Gilbert Philipp, mit der Verwaltung der Geschäfte der Mairie beauftragt.

Jean Paul Pignon bestätigt

In Schwerdorff, Nachbarort von Fürweiler und Oberesch, blieb alles beim Alten. Jean Paul Pignon wurde in seinem Amt als Maire bestätigt. Er war vor Jahren Nachfolger des legendären Schwerdorffer Bürgermeisters Pierre Divo geworden. Fürweiler gehörte bis 1919 zur Pfarrei Schwerdorff. Oberesch war durch die Herren von Burgesch mit diesem Ort verbunden. Bereits vor Jahrzehnten gab es zwischen den beiden Orten eine offizielle Partnerschaft. In Waldwisse, dem Nachbarort von Biringen, wurde Jean-Guy Magard zum neuen Maire gewählt. Biringen gehörte jahrhundertelang kirchlich zu dem früher bedeutenden Waldwisse (Waldwies). Auch hier gibt es zwischen beiden Orten enge Bindungen, unter anderem ein jährliches Freundschaftstreffen auf der gemeinsamen Grenze, den grenzüberschreitenden Wanderweg, nicht zuletzt aber durch den jährlichen Fastnachtsumzug, abwechselnd von den beiden Orten aus als eine außergewöhnliche Form saarländischer und lothringischer kultureller Zusammenarbeit.