Im Kampf gegen den Krebs

Dillingen · Beim Alois-Lauer-Förderpreis für Medizin gibt es dieses Jahr zwei Gewinner: Dr. Yvonne Dzierma hat den Preis für ihre Arbeit zur Strahlenbehandlung gewonnen, Dr. Hedwig Stanisz den Anerkennungspreis für ihre Forschung zum schwarzen Hautkrebs. Am Freitag wurden die beiden in Dillingen ausgezeichnet.

 Bei der Preisverleihung (von links): Vorstandsvorsitzender Thomas Martin, Preisträgerin Dr. Yvonne Dzierma, Preisträgerin Dr. Hedwig Stanisz, Vorstandsmitglied Dr. Lambert Holzschuh und Vorstandsmitglied Dieter Saasen. Foto: Barbara Scherer

Bei der Preisverleihung (von links): Vorstandsvorsitzender Thomas Martin, Preisträgerin Dr. Yvonne Dzierma, Preisträgerin Dr. Hedwig Stanisz, Vorstandsmitglied Dr. Lambert Holzschuh und Vorstandsmitglied Dieter Saasen. Foto: Barbara Scherer

Foto: Barbara Scherer

"Es ist total schön, dass die Arbeit gewürdigt und anerkannt wird", freut sich Dr. Yvonne Dzierma von der Klinik für Strahlen- und Radioonkologie am Universitätsklinikum in Homburg. Die 34-Jährige ist die diesjährige Gewinnerin des Alois-Lauer-Förderpreises für Medizin, der am Freitag zum insgesamt 13. Mal in den Räumen der Alois-Lauer-Stiftung in Dillingen vergeben wurde (wir berichteten).

Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird für herausragende Forschungsarbeiten in der Medizin ausgezeichnet, erklärt Dr. Lambert Holzschuh, Vorstandsmitglied der Alois-Lauer-Stiftung. "Es wurden neun Arbeiten eingereicht, die alle durchaus anspruchsvoll waren", erläutert er, "zwei dieser Arbeiten erschienen uns preiswürdig. Deshalb hat die Jury entschieden, dieses Jahr auch einen Anerkennungspreis zu vergeben."

Dieser mit 1000 Euro dotierte Preis geht an Dr. Hedwig Stanisz von der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, ebenfalls am Universitätsklinikum in Homburg.

Um den Preis zu erhalten, müssen junge Forscher ihre Arbeiten einreichen - das hatte Dzierma zunächst gar nicht vor. "Mein Chef hat mich dazu ermutigt", erklärt die studierte Physikerin, die erst im Laufe ihrer Karriere zur medizinischen Physik kam.

"Ich habe meine Diplomarbeit über Astrophysik geschrieben", erzählt sie, "aber das war mir etwas zu weit weg." Über die Geophysik ist sie dann schließlich "sehr nah am Menschen" in der medizinischen Physik angekommen, "und ich habe es nicht bereut".

In ihrer Arbeit hat sie eine neue Technologie zur Strahlenbehandlung klinisch beurteilt und somit in Homburg nutzbar gemacht. Diese kann beispielsweise bei Prostatakrebs eingesetzt werden und trifft das Zielgebiet sehr genau in deutlich kürzerer Behandlungszeit.

Stanisz befasst sich mit dem Zusammenwirken der Calciumkanäle mit der Entwicklung von schwarzem Hautkrebs . Für die 33-Jährige ein immer aktuelles Thema: "Als Hautärztin ist der schwarze Hautkrebs das Gefürchtetste, was einem begegnet." Vor 30 Jahren hat der Dillinger Unternehmer und gebürtige Nalbacher Alois Lauer die Alois-Lauer-Stiftung ins Leben gerufen. Seit dieser Zeit verfolgt die Stiftung mehrere Satzungszwecke: die Gesundheitsvorsorge im Kreis Saarlouis, die Förderung junger Mediziner in ihrer Forschung, die Unterstützung motivierter Schüler an Schulen in Dillingen und Nalbach und die Unterstützung der Jugendarbeit der Vereine in Dillingen und Umgebung.

Besonders stolz ist Vorstandsvorsitzender Thomas Martin auf das Gesundheitsberatungszentrum, das 1990 in Dillingen eröffnet wurde: "Es ist eine Begegnungsstätte, in der wir Selbsthilfegruppen und Vereinen mehrere Räume anbieten." Doch auch die Vergabe des Alois-Lauer-Förderpreises für Medizin gehört zu den Aushängeschildern der Stiftung. "Er wird an junge und aufstrebende Mediziner vergeben", erklärt Thomas Martin, "deren Arbeiten einen großen Nutzen in der Anwendung haben."

Der Preis wird seit 2000 vergeben. Neben jungen Medizinern unterstützt die Stiftung auch Jugendliche an den Schulen und in den Vereinen. "Wir machen seit 2001 mit 24 Schülern eine Fahrt ins Deutsche Museum nach München", nennt Martin ein Beispiel, "oder vergeben Sprachstipendien." Und auch für die Jugendarbeit der Vereine in Dillingen und Umgebung wird einiges getan, im Januar findet beispielsweise das Alois-Lauer-Gedächtnisturnier im Fußball statt.

Seit der Dillinger Unternehmer Alois Lauer die Stiftung vor seinem Tod im Jahr 1984 noch selbst ins Leben gerufen hat, hat die Stiftung also eine Vielzahl von Menschen erreicht und gefördert. Groß gefeiert wird der runde Geburtstag der Stiftung übrigens nicht, erklärt Thomas Martin: "Wir wollen Gutes tun, und was wir einnehmen, verwenden wir für diese Zwecke."

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