Hommage zum 80. Geburtstag

Dillingen/Saarlouis · Gleich zwei Ausstellungen mit Zeichnungen von Johannes Kühn und anderen Künstlern werden am kommenden Sonntag, 9. Februar, in Dillingen und in Saarlouis eröffnet. Die offizielle Vernissage findet um elf Uhr im Dillinger Alten Schloss statt. Die Schirmherrschaft hat die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer übernommen.

 Zwei Zeichnungen des Künstlers Johannes Kühn Fotos: Kulturamt

Zwei Zeichnungen des Künstlers Johannes Kühn Fotos: Kulturamt

Am 3. Februar feiert der Dichter und Zeichner Johannes Kühn aus Tholey-Hasborn seinen 80. Geburtstag. Aus diesem Anlass widmen ihm der Kunstverein Dillingen im Alten Schloss und die Stadt Saarlouis im Museum Haus Ludwig Ausstellungen, die parallel vom 9. Februar bis zum 2. März laufen. Die mit dem Titel "Dreh dich im Kopf, meine Sonne, Hoffnung" in Saarlouis zeigt seine Zeichnungen aus den Jahren 1984 bis 1992. Die im Dillinger Schloss trägt den Titel "Und es scheint, als sei im Kopf ein gütiges Feuer angezündet".

Neben den Kopf-Zeichnungen von Kühn sind hier vergleichende Kopf-Darstellungen anderer Künstler wie Johannes Lotz, Jonathan Meese, Max Weinberg, Miriam Cahn, Helmut Butzbach, Donald Baechler, Juliana Hümpfner, Leo Kornbrust und Wanda Pratschke zu sehen. Im Dillinger Schloss findet am Sonntag, 9. Februar, elf Uhr, die Vernissage mit einem Grußwort des Ministers für Bildung und Kultur, Ulrich Commerçon, statt. Die Festrede hält Professor Oliver Ruf von der Hochschule Furtwangen University.

Johannes Kühn, der 1953 wegen Krankheit ohne Abitur die Missionsschule der Steyler Missionare in St. Wendel verlässt, ist von 1956 bis 1961 Gasthörer in der Germanistik an den Universitäten Saarbrücken und Freiburg im Breisgau. Daneben besucht er von 1955 bis 1958 die Schauspielschule Saarbrücken. Zu schreiben beginnt er in den 70er Jahren. Er stellt seine schriftstellerische Tätigkeit jedoch Anfang der 80er Jahre nach und nach ein. Er verstummt. Bis Anfang der 90er. Seine unbändige Kreativität sucht sich jedoch einen neuen Pfad.

Kühn fängt an, wie besessen zu zeichnen, zunächst mit Bleistift, dann mit Filzstiften auf DIN-A4-Blättern. Er bleibt nicht unentdeckt. 1994 entdeckt der Maler und Zeichner Francis Berrar aus Überherrn Kühns Talent. Er sichtet und ordnet sein Werk, organisiert Ausstellungen für ihn. So konnte der Kunstverein Dillingen bereits zu Kühns 75. Geburtstag das Alte Schloss mit seinen Zeichnungen bespielen. Die Saarbrücker Zeitung sprach damals von "Lebenszeichen aus der Welt des Schweigens". Aus dieser Zeit - 1984 bis 1992 - stammen die Zeichnungen, die jetzt gezeigt werden. Denn danach fand der inzwischen hoch geschätzte und bekannte Schriftsteller seine Sprache wieder. Die Kraft der Worte wurde ihm das Wichtigste. Gezeichnet hat er nie wieder.

Im Rahmen der Saarlouiser Ausstellung findet am Sonntag, 23. Februar, 16 Uhr, eine Lesung mit Johannes Kühn statt. Eine von Francis Berrar sowie Irmgard und Benno Rech herausgegebene Festschrift begleitet das Projekt.

Öffnungszeiten: Dillinger Schloss: Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag, 14 bis 17 Uhr. Museum Haus Ludwig, Saarlouis: Dienstag bis Freitag, 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort