Haftbefehl im Mordfall Gabriele B.

Dillingen · Ein 55 Jahre alte Dillinger steht unter dringendem Tatverdacht, seine Bekannte, die 63-jährige Gabriele B., erstochen zu haben. Ein Richter erließ Haftbefehl. Die Polizei fahndet nach dem Mann, der seit dem Wochenende verschwunden ist.

 Eine 63-jährige Frau ist am Donnerstagnachmittag (16.07.2015) tot in ihrer Wohnung in der Kieferstraße in Dillingen aufgefunden worden.Location:Dillingen

Eine 63-jährige Frau ist am Donnerstagnachmittag (16.07.2015) tot in ihrer Wohnung in der Kieferstraße in Dillingen aufgefunden worden.Location:Dillingen

Foto: Becker&Bredel

Die Mordkommission "Kiefer", die den gewaltsamen Tod der Dillingerin Gabriele B. (63) aufklären soll, fahndet nach einem 55 Jahre alten Mann aus dem Bekanntenkreis des Opfers. Ein Richter am Amtsgericht Saarbrücken erließ einen Haftbefehl wegen Mordes gegen den arbeitslosen Dillinger F., der seit Samstagnachmittag spurlos verschwunden ist. Nach SZ-Informationen lebte er nur etwa 300 Meter entfernt von der Wohnung der allein stehenden Frau.

Nach Angaben von Polizeisprecher Stephan Lassotta ist der 55-jährige Dillinger dringend tatverdächtig, Gabriele B. bereits am Mittwoch letzter Woche in deren Wohnung in der Kieferstraße mit mehreren Messerstichen getötet zu haben. Die Ermittler sehen ein "mögliches Tatmotiv in Schulden, die der mutmaßlich spielsüchtige Bezieher von Sozialleistungen bei dem Opfer hatte".

Der Sohn von Gabriele B. hatte die Leiche seiner Mutter am Donnerstagnachmittag (16. Juli) auf der Couch im Wohnzimmer entdeckt und die Polizei alarmiert. Das Opfer hatte mehrere Stichverletzungen im Oberkörper. Die Gerichtsmedizin bestätigte schließlich, dass Gabriele B. umgebracht wurde. Da am Tatort weder Hinweise auf einen Einbruch, noch auf Raub zu finden waren, konzentrierten sich die Beamte der Sonderkommission auf den Bekanntenkreis der Frau. Dabei stießen sie auf den 55-Jährigen, der in einer Nachbarstraße wohnte. Bei einer ersten Befragung gab er an, sich in der Vergangenheit mehrfach in der Wohnung des Opfers aufgehalten zu haben.
Die Ermittler entdeckten dann mehrere Ungereimtheiten in der Aussage des Mannes. Die Rede ist von möglichem Täterwissen. Seit Samstagnachmittag ist der Mann von der Bildfläche verschwunden. Wie es heißt, ließ er sogar seine beiden Kinder (fünf und sieben Jahre), die an diesem Wochenende zu Besuch bei ihm waren, alleine in seiner Wohnung zurück. Die Kinder hatten angeblich in ihrer Verzweiflung bei einem Nachbarn geklingelt und diesem erzählt, sie vermissten ihren Vater. Der Nachbar informierte umgehend die Polizei.

Die Wohnung des 55-Jährigen wurde durchsucht. Von der Tatwaffe, wahrscheinlich ein Messer, fehlt weiterhin jede Spur.

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