Sommerszene Großes Spektakel bei der Sommerszene

Dillingen · In Dillingen steht in diesen Tagen alles im Zeichen der Straßenkunst. Jede Menge Künstler und Akrobaten zeigen in der Stadt ihr Können.

 Jochen Falck aus Berlin unterhielt das Publikum mehr als eine halbe Stunde lang.

Jochen Falck aus Berlin unterhielt das Publikum mehr als eine halbe Stunde lang.

Foto: Carolin Merkel

Egal, ob aus Richtung Merziger Straße oder Gleisdreieck, spätestens beim Betreten der Dillinger Fußgängerzone war gestern Nachmittag schon von Weitem immer wieder tosender Applaus zu hören. Der galt den Straßenkünstlern, die im Rahmen der Sommerszene nun nach dem Gastspiel in Saarbrücken in der Hüttenstadt angelangt sind. Bei freiem Eintritt können die Zuschauer an den beiden Tagen, an denen die internationalen Straßentheatertage gastieren, acht Gruppen aus fünf Ländern erleben.

Ein niederschwelliges kulturelles Angebot schaffen, das erklärt Charlie Bick, der zusammen mit Marion Künster die Festivalleitung auch in diesem Jahr innehat, wollten sie damals im Jahr 1985 in Saarbrücken schaffen. „Wir hatten selbst eine Straßentheatergruppe, der damalige Kulturdezernent hatte 20 000 Mark übrig und beauftragte uns, ein Festival auf die Beine zu stellen“, erinnert er sich. Beides, bedauert er, gibt es längst nicht mehr, weder die Gruppe, noch das Geld für die Kultur, das einfach mal so übrig ist.

Auch in Dillingen, erklärt Bick, ist das Geld inzwischen knapp, der Stadtrat habe die Gelder zur Mitfinanzierung halbiert. „Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen, die dabei waren und inzwischen keine Sommerszene mehr anbieten, ist Dillingen seit Anfang der 90er Jahre immer dabei“, hält Getrud Schmidt vom Kulturamt der Stadt Dillingen dagegen. Sie war am Freitag eine der vielen begeisterten Zuschauerinnen beim Auftakt am Odilienbrunnen.

Dem Festivalteam ist es erneut gelungen, einen breiten Bogen an Künstlern zu spannen. Die kommen aber nicht nur aus verschiedenen Ländern, sondern haben auch alle ihr ganz authentische Kunst mit im Gepäck. So verzauberte am Freitag das Möwenmädchen aus den Niederlanden die Zuschauer und wurde zum begehrten Fotoobjekt. Vor allem auf seine Berliner Schnauze setzte Jochen Falck. Er zeigte, was mit einer Klarinette alles möglich ist, weit außerhalb des musikalischen Feldes natürlich. Und dann war das noch die liebreizende Andréanne Thiboutot mit ihren Hula-Hoop-Reifen. Sie lockte die Dillinger Männer auf die Bühne – und die wurden natürlich auch mit viel Beifall belohnt.

Auch am heutigen Samstag hoffen die Veranstalter und insbesondere die Theaterkünstler auf den Zuspruch der Zuschauer, die eine Vorliebe für die Kunst unter freiem Himmel haben. Los geht es bereits um 11 Uhr in der Stummstraße. Ab 11.30 Uhr wird der Odilienbrunnen zur Bühne ehe es am Abend über die Stummstraße und den Odilienbrunnen schließlich gegen 21.45 Uhr zum großen Finale auf den Marktplatz geht.

 Das Möwenmädchen war begehrtes Fotomotiv in der Dillinger Innnenstadt. 

Das Möwenmädchen war begehrtes Fotomotiv in der Dillinger Innnenstadt. 

Foto: Carolin Merkel
 Ein begeistertes Publikum am Freitag bei Andréanne Thiboutot.

Ein begeistertes Publikum am Freitag bei Andréanne Thiboutot.

Foto: Carolin Merkel
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