Unternehmen Nachwuchsmangel macht Kita gGmbH Sorgen

Dillingen · Wo stehen die Kitas? Die Katholische Kita gGmbH Saar, größter Träger im Saarland, zog eine durchwachsene Jahresbilanz in Dillingen.

 Direktorin Mechthild Schabo sprach bei der Gesellschafterversammlung der Katholischen Kita gGmbH in der Stadthalle Dillingen.

Direktorin Mechthild Schabo sprach bei der Gesellschafterversammlung der Katholischen Kita gGmbH in der Stadthalle Dillingen.

Foto: Bistum Trier/Dominik Holl

157 Kitas im Saarland und mehr als 3000 Mitarbeiter – das sind die aktuellen Eckdaten der Katholischen Kita gGmbH Saar, die am Donnerstag auf der Gesellschafterversammlung in Dillingen bekanntgegeben wurden.

Zu Beginn des Jahres 2017 hatte die Kita gGmbH mit 159 Kitas in Trägerschaft den Höchststand erreicht. 2018 gab es aber zwei Zusammenschlüsse von Kitas. Sorgen bereite dagegen insbesondere der Nachwuchs an Erziehern, sagte Rainer Borens, kaufmännischer Geschäftsführer: „Wir werden auch in den nächsten Jahren Probleme mit dem Fachkräftemangel haben. Ich bin sehr gespannt, was die Landesregierung hier machen will.“ Er hoffe, dass in Zukunft auch andere Berufsgruppen als Fachkräfte anerkannt werden. Er könne sich vorstellen, dass Menschen, die beispielsweise Musik, Sport oder Sprachen studiert hätten, als Fachkräfte in Kitas arbeiten könnten. Aktuell gelten nur Sozialpädagogen oder staatlich anerkannte Erzieher als Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen.

Der größte Teil der Mitarbeiter sei in Teilzeit beschäftigt. Der Fachkräftemangel sei aber nicht dadurch aufzufangen, diesen Menschen mehr Stunden zu geben, erklärte Borens: „Wir sind mit einem hohen Anteil auf Frauen angewiesen, die sich bewusst für Teilzeit entscheiden.“ So haben diese Frauen oft selbst Kinder oder pflegen Angehörige.

Bezugnehmend auf die zusätzlichen Mittel, die der Bund und die Landesregierung den Kitas in den kommenden Jahren zur Verfügung stellen werden, hofft Thomas Schmitz, pädagogischer Geschäftsführer der Kita gGmbH, dass diese nicht nur zu einer Entlastung der Elternbeiträge führen, „sondern auch zur Steigerung der Qualität in den Kitas“.

Mechthild Schabo, Direktorin des Zentralbereichs Pastoral und Gesellschaft im Bischöflichen Generalvikariat des Bistums Trier und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Kita gGmbH, betonte die wichtige Rolle der Kitas im Zuge der Umsetzung der Beschlüsse der Bistumssynode: Die Kitas seien „wichtige und voller Chancen steckende Einrichtungen, um den pastoralen Auftrag unserer Kirche umzusetzen.“ Dabei meine pastoral alles kirchliche Tun und Handeln. „Kirche ist dort, wo sie als Kirche handelt und wo erfahrbar ist, wozu sie da ist. Die einzelne Katholische Kindertageseinrichtung ist und bleibt ein wichtiges Gesicht von Kirche.“

Kitas seien ein wichtiger Anlauf-
ort für Familien. „Die pädagogischen Fachkräfte kennen die Sorgen und Fragen, die Hoffnungen und Freuden der Kinder und Familien“, sagte die Direktorin. Wenn Familien Hilfe brauchen, dann seien die Fachkräfte oft erste Anlaufstelle. „Dieses aufmerksame Wahrnehmen und Annehmen der Fragen und Anliegen der Familien ist ein wichtiger Auftrag für uns als Kirche.“ Schabo dankte den Mitarbeitern der Kitas auch im Namen von Bischof Ackermann für ihr Engagement sowie den Gesellschaftern und Bauträgern der Kitas für ihre Kooperation und Unterstützung für den Erhalt der Einrichtungen.

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