Fußball VfB trennt sich von Trainer Daniel Kiefer

Dillingen · Schon vor Aschermittwoch war plötzlich alles vorbei: Am Freitag entband Fußball-Oberligist VfB Dillingen Trainer Daniel Kiefer von seinen Aufgaben. Die Trennung kam überraschend.

  Stühlerücke: Daniel Kiefer (rechts) muss beim VfB Dillingen nach 13 Monaten gehen. Nachfolger wird der bisherige Co-Trainer Francesco Schifino (links).

Stühlerücke: Daniel Kiefer (rechts) muss beim VfB Dillingen nach 13 Monaten gehen. Nachfolger wird der bisherige Co-Trainer Francesco Schifino (links).

Foto: Oliver Altmaier

Noch vor einigen Tagen schien alles im Lot beim VfB Dillingen. Trotz der sportlich misslichen Lage – die Mannschaft ist abgeschlagen Schlusslicht der Fußball-Oberliga – hatte der Club den Vertrag mit Trainer Daniel Kiefer schon vor Wochen verlängert. Damals betonten die Verantwortlichen, man sei mit der Arbeit sehr zufrieden. Das Training sei auf einem sehr guten Level und dass man nur den letzten Platz in der Oberliga belege, habe nichts mit dem Trainer zu tun.

Am letzten Freitag kam dann der Kehrtwende. Was war passiert? Bereits vor einigen Wochen hatten Trainer und Verantwortliche den Weg für die kommende Saison, die der VfB in der Saarlandliga bestreiten wird, abgesteckt. „Wir waren in den Sitzungen zu dem Schluss gekommen, dass wir den Weg mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs gehen werden und diese weiter fördern wollen“, sagt Kiefer. Darüber war man sich einig. Das war man allerdings bei einigen Personalentscheidungen nicht, über sie herrschten konträre Meinungen.

Nach diesen Gesprächen gab es einige Wochen Funkstille. Das habe, so Frank Schnubel, der Vorsitzende des Vereins, auch daran gelegen, dass er im Krankenhaus gewesen sei.

Kiefer, der im Januar 2018 beim VfB als Trainer begonnen hatte und mit dem Team den Aufstieg schaffte, sagt: „Ich habe mir meine Gedanken gemacht über die Gespräche und die folgende Pause. Die Sache mit den Personalentscheidungen war nicht so tiefgreifend, dass man sie nicht hätte bereinigen können. Nachdem man aber wochenlang nicht mit mir gesprochen hat, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich im Sommer aufhören werde.“

Vom Vorstand wurde ihm dann untersagt, diesen Entschluss an die Mannschaft weiterzugeben, erst solle noch ein Gespräch geführt werden. Kiefer unterrichtete jedoch vor einigen Tagen die Spieler von seinem Vorhaben.

Am vergangenen Freitag wurde ihm dann vor Trainingsbeginn mitgeteilt, dass ihn der Verein von seinen Aufgaben entbunden habe. Kiefer sagt: „Das kam für mich überraschend. Ich habe mich von der Truppe verabschiedet, was mir unheimlich schwergefallen ist. Das Team und ich hatten ein mehr als gutes Verhältnis. Das war ein sehr emotionaler Moment für mich und auch für die Mannschaft.“

Frank Schnubel meint zur Entlassung: „Die sportliche Situation hat mit der Trennung nichts zu tun. Die Differenzen haben im Dezember begonnen, als Personalentscheidungen anstanden. Kiefer wollte eine schnelle Entscheidung und hat angedeutet, dass er zum Saisonende aufhören wolle. Der Vorstand hat Kiefer untersagt, seine Entscheidung der Mannschaft weiterzugeben. Das hat Kiefer dann aber am letzten Dienstag doch getan. Für uns im Vorstand war das ein Vertrauensbruch.“

Die sportliche Leitung übernehmen nun der bisherige Co-Trainer Francesco Schifino und Kapitän Marius Neumaier. Ob das auch eine Option für die kommende Spielzeit sei, werde noch geprüft und besprochen, sagt Frank Schnubel.

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