Für Maria Schlägel war ihr Beruf stets Berufung

Dillingen. Mehr als 3500 Kinder hat sie im Laufe von Jahrzehnten auf die Welt gebracht, die Hebamme Maria Schlägel. Daher wird sie von vielen Dillingern auch liebevoll "der weiße Engel" genannt. An diesem Sonntag, 24. Februar, vollendet Maria Schlägel, wohnhaft im Alten- und Pflegeheim St. Franziskus Dillingen, ihr 100. Lebensjahr

Dillingen. Mehr als 3500 Kinder hat sie im Laufe von Jahrzehnten auf die Welt gebracht, die Hebamme Maria Schlägel. Daher wird sie von vielen Dillingern auch liebevoll "der weiße Engel" genannt. An diesem Sonntag, 24. Februar, vollendet Maria Schlägel, wohnhaft im Alten- und Pflegeheim St. Franziskus Dillingen, ihr 100. Lebensjahr.

1913 wurde sie als Tochter des Wein- und Spirituosenkaufmannes Nikolaus Schlägel geboren. Nach der Volksschule besuchte sie mit 14 Jahren die Haushaltungsschule und absolvierte anschließend eine Krankenpflegeausbildung in Saarlouis. Mit 19 Jahren wurde sie im März 1932 zum Examen zugelassen - in dieser Zeit ungewöhnlich, durfte man damals erst die Prüfung mit 21 Jahren ablegen. Anschließend arbeitete sie als Krankenschwester in Trier und Saarlouis, von 1939 bis 1940 als Rotkreuzschwester im Reservelazarett in Frankfurt.

1941 entschloss sie sich zu einer Ausbildung als Hebamme in der Landesfrauenklinik Wuppertal. Nach ihrem Examen am 31. März 1942 ließ sie sich als freie Hebamme in Dillingen nieder, wo sie bis zum Ruhestand bei einigen Tausend Hausgeburten half. Auch in den Krankenhäusern in Dillingen und Saarlouis war sie als Hebamme tätig. "Ich bin dem lieben Gott dankbar, dass keine der Mütter gestorben ist", sagt die Frau, die ihren Beruf immer Berufung nannte. "Wichtig war", wie sie sagt, "dass den Müttern die Angst genommen wurde. Dann war schon die halbe Geburt gelungen." Obwohl sie 1974 in den Ruhestand trat, ließ der Beruf sie nicht los. Bis 1985 machte sie Vertretung für ihre Kolleginnen. Vielen Müttern ist sie in guter Erinnerung geblieben. Zu ihrem Ehrentag gratuliert ihre Familie von ganzem Herzen. red

Foto: Schlägel

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