"Das weibliche Element in der Kirche ist unverzichtbar", hatte Prälat Warnfried Bartmann schon vor 25 Jahren gesagt. Daran erinnerte Doris Klaß am Sonntagnachmittag beim Jubiläum der Frauengemeinschaft Maria Trost. Beim Pfarrfest der Pfarrei Maria Trost feierte sie ein halbes Jahrhundert aktiver Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Etwa 180 Personen füllten die Pfarrkirche nun beim Festakt. Am Anfang stand der Bau von fünf Wohneinheiten für 120 Familien am Leipziger Ring, erinnerte Klaß an die Jahre 1957/58. Damals war lediglich eine Notkirche geplant. Als dann ein Grundstück zum Verkauf stand, wurde 1960/61 eine richtige Kirche errichtet. Nach der Maiandacht 1964 stellten fünf Frauen und Kaplan Gerd Rupp die Weichen für einen Mütterverein. 1965 erfolgte die Gründung mit 80 Frauen . Erste Vorsitzende war Hilde Hoffmann. Sie führte den Verein 28 Jahre lang.

Der Mütterverein wandelte sich zur Frauengemeinschaft, welche die aktiven Beiträge für die Pfarrei fortsetzte. Dazu gehörten unter anderem Kurse, Faschings- und Adventsfeiern, Fahrten und Frauentreffs. Doch nach 40 Jahren fand sich niemand mehr für die Vorstandsarbeit. 2005 stand die Frauengemeinschaft Maria Trost vor dem Aus. "Für mich als damalige Vorsitzende des Pfarrgemeinderates war dies unvorstellbar", sagte Doris Klaß, "denn die Frauengemeinschaft musste weiter bestehen."

Im März 2006 bildete Klaß mit acht jungen Frauen ein Leitungsteam. Dieses führte die Aktivitäten fort. "Unser Jahresprogramm wird auch über die Pfarrgrenze hinaus sehr gut angenommen", sagte Klaß. "Ein halbes Jahrhundert von Frauen geprägt", sagte beim Grußwort Rita Ney, Teamsprecherin des Dekanats Saarlouis der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). "In dieser Zeit haben sie Spuren hinterlassen und Verantwortung getragen." Dies gehe über rein kirchliche Tätigkeiten hinaus, sagte Ney. Beispielsweise bei der Durchsetzung der Mütterrente. "Frauen geben Kirche eine Zukunft", betonte sie. Den Festakt der Frauengemeinschaft Maria Trost gestaltete der Kindergarten Maria Trost mit Liedern. Die Tanzspielwerkstatt des Saarländischen Turnverbandes setzte den Sonnengesang des Franz von Assisi in bewegte Szenen um.