Flüchtling hofft auf Operation in St. Ingbert

Dillingen · Der Afghane Reza Bahrami leidet an einer Hüftkopfnekrose und braucht dringend neue Hüftgelenke. Mohammed Ghodstinat vom Verein „Hilfe für Einzelschicksale international“ hofft auf Spenden, um dem Jungen die Operation im Kreiskrankenhaus St. Ingbert bezahlen zu können.

 Reza Barahmi soll in St. Ingbert operiert werden. Foto: Barahmi

Reza Barahmi soll in St. Ingbert operiert werden. Foto: Barahmi

Foto: Barahmi

Der 22-jährige Reza Bahrami harrt im iranischen Teheran in der kleinen Wohnung seiner Schwester aus. Von schlimmen Schmerzen geplagt und seit drei Monaten hüftabwärts gelähmt wartet der Flüchtling aus Afghanistan auf gute Nachrichten aus Deutschland, die ihm Mohammed Ghodstinat, Vorsitzender des etwa hundert Mitglieder zählenden Vereins "Hilfe für Einzelschicksale international" in Dillingen hoffentlich schon bald übermitteln kann. Das Ziel: Reza soll wieder laufen können.

Bahrami leidet an einer Hüftkopfnekrose, bei der über einen langen Zeitraum hinweg ein Teil des Oberschenkelknochens abstirbt, bis das Gelenk nicht mehr belastet werden kann. Der junge Mann braucht dringend zwei neue Hüftgelenke. Die sollen ihm im Kreiskrankenhaus St. Ingbert eingesetzt werden, wie Geschäftsführer Wolfgang Steil bestätigt: "Wir sind bereit, ihn zu unterstützen, nur müssen wir noch mit den Ärzten abstimmen, in welcher Form und wann genau." Schon in der Vergangenheit hat das Krankenhaus den Dillinger Verein unterstützt (wir berichteten).

Mit Anfang 20 hat Barahmi bereits ein bewegtes Leben hinter sich. Erst ein Jahr alt, verlor er seinen an Krebs erkrankten Vater. Seine Familie war nach Beginn des Bürgerkriegs in Afghanistan in den Iran geflüchtet und kehrte nach mehreren Jahren wieder zurück. Doch die Zustände dort verschlechterten sich zusehends, so dass seine Familie erneut in den Iran flüchtete. Alles lief den Umständen entsprechend, bis Bahrami Schmerzen bekam. Schmerzen , die irgendwann seine Beine lähmten.

"Es geht ihm nicht nur gesundheitlich sehr schlecht", erzählt Ilona Ghodstinat, die Frau von Mohammed Ghodstinat. Als afghanischer Asylant habe man es im Iran nicht leicht. Ärzte haben kaum Mitleid mit Asylanten ohne Krankenversicherung. "Abgesehen davon sind die Krankenhäuser dort nur wenig spezialisiert", sagt Mohammed Ghodstinat, gebürtiger Iraner, der sich seit 21 Jahren für kranke Menschen weltweit engagiert. Grund genug für ihn und seine Frau, den jungen Mann in seiner misslichen Lage zu helfen und ihn ins Saarland zu holen. Zu verdanken hat Barahmi die Hilfe des Vereins vor allem seiner Schwester, die vier Monate unterwegs war, um in Deutschland Hilfe zu finden - und auf den Dillinger Verein stieß. Finanziert wird die Operation vom Verein, der auch den Flug nach Deutschland bezahlt, weshalb Ghodstinat auf viele Spenden hofft. Das Kreiskrankenhaus kommt ihm finanziell entgegen.

Spendenkonto der "Initiative für Einzelschicksale": Kontonummer: 2 24 50 77 72, BLZ: 59 35 01 10 bei der Sparkasse Saarlouis, Stichwort: Reza.

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