„Es liegt halt an den Leuten selbst“

Dillingen · Fehlende Sauberkeit am Bahnhof ist in Saarlouis ein Thema, wie ein SZ-Bericht zeigte. Aber auch in Dillingen klagen Reisende über Taubenkot, Fäkalien und Urin-Geruch. Kritisiert wird vor allem das Fehlen einer Toilette. In einer Umfrage der Saarbrücker Zeitung wird aber auch darauf verwiesen, dass es an den Leuten selbst liege.

 Unterführung im Bahnhof Dillingen. Fotos: Axel Künkeler

Unterführung im Bahnhof Dillingen. Fotos: Axel Künkeler

 Heike Nilius

Heike Nilius

 DennisBarkmann

DennisBarkmann

 MarcoKuhn

MarcoKuhn

 NataliePalazzari

NataliePalazzari

 Peter Christmann

Peter Christmann

 RobertWagner

RobertWagner

 Marie-Claire Austgen

Marie-Claire Austgen

"Hier wird jeden Tag gereinigt", weiß der Pächter des Dillinger Bahnhof-Kiosks, Peter Christmann (Heusweiler) aus eigener Erfahrung. Wenn das Reinigungspersonal durch sei, sei es jedenfalls im Umfeld seines Geschäftes sauber. Aber die Leute werfen halt jede Menge Müll achtlos weg, bemängelt er.

Jeden Morgen leeren zudem Mitarbeiter der Stadt Müllkörbe vor dem Bahnhof, bestätigt seine Mitarbeiterin Heike Nilius. Die Dillingerin meint, "es liegt halt an den Leuten selbst". Ihr missfällt aber auch der viele Taubenkot am Bahnhof, und die Gerüche in der Unterführung seien "nicht prickelnd". Es fehle leider eine öffentliche Toilette, die Fahrkartenautomaten seien oft defekt, ebenso die Aufzüge. Vor allem für Rollstuhlfahrer sowie Frauen mit Kinderwagen sei das ein Problem.

"Im Sommer kann man da fast nicht durchgehen", klagt Mario Jung angesichts von Fäkalien und Urin in der Unterführung. Es sei eine "Katastrophe", man könne kaum glauben "im reichen Deutschland zu sein". Überall lägen Kippen herum und in den Zügen lasse die Sauberkeit ebenfalls zu wünschen übrig.

Die Dillingerin Ruth Arweiler-Walter fährt oft nach Trier oder Saarbrücken mit der Bahn. In beiden Städten sei der Bahnhof viel sauberer. Neben den vielen Kippen stört sie in Dillingen vor allem der "angenehme Geruch" in der Unterführung.

"Soll ich mich erst in die Stadt auf die Suche begeben, wenn ich auf meinen Zug warte", beklagt Marco Kuhn das Fehlen einer öffentlichen Toilette. Dillingen sei wohl der einzige Bahnhof ohne Toilette, meint der Saarbrücker.

Der 19-jährige Florian aus Merzig beklagt, dass es nirgendwo wirklich sauber sei. "Was soll man viel sagen, man sieht es ja überall", sagt der Schüler in Ausbildung. Vor allem Merzig und Dillingen seien eine Katastrophe, in Saarlouis und Saarbrücken dagegen seien die Bahnhöfe sauberer.

Der Dillinger Robert Wagner jedoch meint, hier sei es "meist sauber". Er achte allerdings nicht so sehr darauf, räumt er ein. In Bous dagegen, wohin er täglich zur Arbeit fährt, sehe es aus wie im Saustall. Nicht geleerte Mülleimer und herumliegende Bierflaschen seien dort normal.

Dennis Barkmann nutzt den Bahnhof oft für Fahrten Richtung Mannheim oder NRW. Das Bahnhofsgebäude mache einen "tristen Eindruck", die Unterführung sei verdreckt, die Aufzüge funktionierten oft nicht und nach dem Umbau der Bahnsteige habe sich auch nicht viel geändert, lautet die Mängelliste des jungen Dillingers.

Einiges zu bemängeln hat auch Natalie Palazzari aus Merzig. Am meisten stören sie die Zigarettenkippen und der "extreme Taubenkot" sowie der Uringeruch in der Unterführung, der vor allem am Wochenende besonders schlimm sei.

Wenig auszusetzen hat die ebenfalls 17-jährige Marie-Claire Austgen aus Fremersdorf. Es sei doch eigentlich ganz gut, der Müll überwiegend im Mülleimer und auch die Unterführung sei "ganz okay". Nur ab und zu nehme sie dort Gerüche wahr. Wie schon in Saarlouis gehen eben auch in Dillingen die Urteile weit auseinander.

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