Französisches Es kann viel besser werden als bloß „jo, ça muss“

Gestern auf dem Flohmarkt in Saarlouis. Der Anteil lothringischer Händler ist in der letzten Zeit offenbar größer geworden. Schön so. Ein älterer Händler, vermutlich nordafrikanischer Herkunft, sitzt im verbeulten Lieferwagen mit lothringer Kennzeichen. Sein Nachbar, ein saarländischer Händler, lässt sich gerade nieder. Man kennt sich. Ça va?, fragte der ältere Herr. Ei jo, ça muss, seufzt der andere.

Französisches: Es kann viel besser werden als bloß „jo, ça muss“
Foto: SZ/Robby Lorenz

Gestern auf dem Flohmarkt in Saarlouis. Der Anteil lothringischer Händler ist in der letzten Zeit offenbar größer geworden. Schön so. Ein älterer Händler, vermutlich nordafrikanischer Herkunft, sitzt im verbeulten Lieferwagen mit lothringer Kennzeichen. Sein Nachbar, ein saarländischer Händler, lässt sich gerade nieder. Man kennt sich. Ça va?, fragte der ältere Herr. Ei jo, ça muss, seufzt der andere.

Wunderbar! Gibt’s nur hier. Auch eine Form echter deutsch-französischer Begegnung. Dafür ist Saarlouis geschaffen – und deswegen ist es so bedauerlich, dass der Kunstförderer Claus Zöllner mit seinen Kunst-Events nach Dillingen gezogen ist. Muss man einfach mal feststellen. Egal, dass es Verärgerung bei beiden, Zöllner wie der Stadt Saarlouis, schon länger gab. Jetzt also in Dillingen, und was Zöllner da in der City auffährt, hat großes Kaliber. Jeder einzelne dieser Künstler-Namen hat in Saarlouis den Saal mit Publikum gefüllt. Gar nicht zu reden von der stets illustren Gästeliste bei den Eröffnungen. Zöllner freut sich auf Dillingen. Vielleicht war das anfangs eine Art Notlösung. Aber aus mancher Not lässt sich bekanntlich eine Tugend machen. Oder um es im deutsch-französischen Flohmarkt-Dialog zu sagen: Dillingen als Kulisse für deftige französische Kunst? Ça va? Am Ende könnte die Antwort ja ganz anders lauten als: Jo, ça muss.

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