Fußball Die Torjägerkanone ist kein Trost

Saarbrücken/Diefflen · Fußball-Oberligist FV Diefflen ist beim Masters Dritter geworden. Zudem holte Fabian Poß mit acht Treffern die Torjägerkanone. Dennoch waren der 24-Jährige und seine Teamkollegen enttäuscht. Frust gab es auch beim VfB Dillingen.

 An mangelnder Unterstützung lag es nicht, dass der FV Diefflen im Halbfinale scheiterte. Die Mannschaft verpennte einfach die Anfangsphase der Partie.

An mangelnder Unterstützung lag es nicht, dass der FV Diefflen im Halbfinale scheiterte. Die Mannschaft verpennte einfach die Anfangsphase der Partie.

Foto: Thomas Wieck

Lange durften die Kicker von Fußball-Oberligist FV Diefflen am Sonntag in der Saarbrücker Saarlandhalle vom dritten Masters-Sieg der Vereinsgeschichte träumen. Begeistert angefeuert von über 350 Fans stürmten die Rot-Weißen in der Vorrunde von Sieg zu Sieg. Der FC Hertha Wiesbach wurde in der Auftaktpartie mit 7:5 geschlagen. Schon nach acht Minuten führte Diefflen mit 7:2 – ein echter Traumstart. Danach gab es weitere Siege gegen den Lokalrivalen VfB Dillingen (2:1) und Titelverteidiger Röchling Völklingen (5:2).

Doch im Halbfinale folgte das bittere Erwachen: Diefflen verlor in einer packenden Partie mit 2:3 gegen den Saarlandligisten VfL Primstal. Anschließend holte sich das Team von Spielertrainer Thomas Hofer durch ein 7:5 im kleinen Finale gegen Wiesbach immerhin noch Rang drei. Doch nach der Siegerehrung überwog beim FV der Frust. Auch bei Fabian Poß – obwohl sich der 24-Jährige mit acht Treffern den Titel des besten Torschützen gesichert hatte.

„Grundsätzlich ist der Titel des Torschützenkönigs etwas, über das man sich freuen kann, aber bei mir überwiegt die Enttäuschung“, erklärte der Angreifer. „Ich bin der Meinung, dass wir das Ding hätten gewinnen können.“ Etwas positiver beurteilte Hofer den dritten Platz. „Ich finde, dass wir ein gutes Turnier gespielt haben“, erklärte der 36-Jährige. „Außer halt acht Minuten im Halbfinale.“

Nach diesen acht Minuten lag sein Team in der Vorschlussrunde mit 0:2 hinten. „Vor der Partie hatte sich bei uns Zufriedenheit breit gemacht, weil wir die extrem schwere Vorrunde überstanden haben. Und Zufriedenheit ist der Feind jedes Sportlers“, sagte Poß.

Zwar konnte Diefflen durch Fatih Günes auf 1:2 verkürzen, doch Jonas Caryot traf zum 3:1 für Primstal. Poß machte es mit dem 2:3 noch einmal spannend. Der Ausgleich gelang den Rot-Weißen aber nicht mehr. Auch, weil Arthur Mielczarek zehn Sekunden vor Schluss Riesenpech hatte. Der Franzose hätte mit einem Zehn-Meter-Strafstoß das 3:3 erzielen können. Doch Mielczareks Schuss ging vom Körper des Primstaler Schlussmanns Simon Holz an den Innenpfosten und sprang von dort ins Feld zurück. Den Abpraller köpfte Mielczarek an die Latte.

Während der Halbfinalbegegnung des FV waren die Spieler des Dieffler Lokalrivalen VfB Dillingen schon unter der Dusche. Die Hüttenstädter scheiterten wie schon im vergangenen Jahr in der Vorrunde. „Wir haben eigentlich überragend gespielt, nur die Chancenverwertung war schlecht“, ärgerte sich VfB-Stürmer Matthias Krauß.

Dabei hatte es nach der Auftaktpartie der Hüttenstädter noch richtig gut ausgesehen. Denn in seinem ersten Spiel gelang dem VfB mit einem 4:2-Erfolg gegen den amtierenden Masters-Champion Röchling Völklingen gleich eine faustdicke Überraschung. Krauß hatte in dieser Partie mit einem Schuss aus spitzem Winkel zum 2:1 für Dillingen getroffen. Die weiteren Treffer steuerten Hassan Srour, Niclas Judith und Murat Anlamaz bei.

Anlamaz brachte den VfB danach auch im Derby gegen Diefflen mit 1:0 in Führung. Doch nur Sekunden später glich Marvin Hessedenz zum 1:1 aus. In der letzten Spielminute gelang Günes das 2:1 für Diefflen.

Damit brauchte Dillingen im letzten Vorrundenspiel gegen  Wiesbach einen Sieg. Wiesbach genügte ein Unentschieden zum Sprung ins Halbfinale. Zwei Minuten vor Schluss stand es 1:1. Dann erzielte Sebastian Lück per Freistoß das 2:1 für die Hertha. Der VfB setzte alles auf eine Karte, brachte Krauß als fliegenden Torwart ins Spiel. Dem Angreifer gelang sogar 53 Sekunden vor Schluss tatsächlich noch das 2:2. Aber Dillingen brauchte ja noch einen weiteren Treffer. Und der fiel nicht mehr. Im Gegenteil: 18 Sekunden vor Schluss verlor Krauß den Ball an Jan Umlauf – und der beförderte die Kugel zum 3:2 für Wiesbach ins verwaiste Dillinger Gehäuse.

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