Ein Funkmast für die Katz

Landsweiler · Eine SZ-Leserin aus Eidenborn teilte der Redaktion Lebach mit, dass der 2011/12 errichtete Funkmast nahe Landsweiler nicht mehr vorhanden sei. Die Anlage war nie in Betrieb und wurde tatsächlich demontiert, wie eine Anfrage beim Bauherrn ergab.

 Ein Bauschild neben dem Sendemast kündete von der behördlichen Genehmigung der Anlage durch das Landratsamt Saarlouis. Die Anlage war allerdings nie in Betrieb.Foto: Fred Kiefer

Ein Bauschild neben dem Sendemast kündete von der behördlichen Genehmigung der Anlage durch das Landratsamt Saarlouis. Die Anlage war allerdings nie in Betrieb.Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

"Der Funkmast im Grispelt ist weg", sagte eine Frau am Telefon zur Redakteurin der Saarbrücker Zeitung. Sie meinte damit die Sendeanlage, die erst 2011/12 vom Telekommunikationsanbieter Telefónica Germany bei Landsweiler, genau im Naherholungsgebiet "Im Grispelt", errichtet wurde. Der 40 Meter hohe Stahlgittermast für drei Richtfunkantennen sollte das Mobilfunknetz von O2, so die Marke von Telefónica Germany, erweitern, hieß es damals von Seiten des Unternehmens. Die Saarbrücker Zeitung berichtete im Dezember 2011 über das von der Unteren Bauaufsicht des Landratsamtes Saarlouis (UBA) genehmigte Projekt und zugleich auch über die Befürchtungen der Bürger zu Gesundheitsrisiken durch Strahlen. Laut Toni Bartz, Pressesprecher im Lebacher Rathaus, seien während der Bauphase auch bei seiner Behörde mehrere Beschwerden eingegangen.

Die Anruferin und auch andere in Sichtweite des Standortes wohnende Bürger fragten sich erstaunt, warum die Anlage bereits nach nur kurzer Standzeit wieder abgebaut wurde. Genau dies und auch ob sie überhaupt jemals in Betrieb genommen wurde, wollte die SZ von dem Telekommunikations-Unternehmen wissen. Die Antwort der Pressesprecherin Julia Leuffer lautete: "Es ist richtig, dass der Funkmast Anfang Januar abgebaut wurde, da die Inbetriebnahme aufgrund schwieriger technischer und logistischer Herausforderungen nicht möglich war, unter anderem auch, weil eine ausreichende Stromversorgung nicht gesichert werden konnte."

Die UBA in Saarlouis und die Stadt Lebach konnten keine Angaben zu den Gründen der Demontage machen. Die Baubehörde sei nur für die Genehmigung des Projektes zuständig, hieß es aus dem Landratsamt. Toni Bartz teilte mit, dass die Stadt derzeit die Schäden überprüfen lasse, die vermutlich beim Abbau und Abtransport des Mastes im Umfeld des früheren Standortes entstanden seien.

Den Hinweis bekamen wir von einer Leser-Reporterin aus Eidenborn. Für Sprachnachrichten aufs Band nutzen Sie die Nummer (0681) 5 95 98 00, oder schicken Sie alles an unsere E-Mail-Adresse: leser-reporter@sol.de oder unser Onlineformular.

saarbruecker-zeitung.de/

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