Echte Raritäten von 1887 Wer hat den dicksten Baum?

Dillingen. "Ich habe noch nie auf einem Fußballfeld gestanden und wenn, dann habe ich mich dorthin verlaufen", erklärt Michael Backes aus Dillingen. Was er damit sagen will, ist, dass er seit seiner Kindheit einem Hobby nachgeht, das weit von dem entfernt liegt, was Jungs für gewöhnlich tun. Der 50-Jährige sammelt Schallplatten und das entsprechende Zubehör dazu

 Über 3000 Schellackplatten hat Michael Backes in seiner Sammlung. Fotos: Heike Theobald 

Über 3000 Schellackplatten hat Michael Backes in seiner Sammlung. Fotos: Heike Theobald 

 Über 3000 Schellackplatten hat Michael Backes in seiner Sammlung. Fotos: Heike Theobald 

Über 3000 Schellackplatten hat Michael Backes in seiner Sammlung. Fotos: Heike Theobald 

Dillingen. "Ich habe noch nie auf einem Fußballfeld gestanden und wenn, dann habe ich mich dorthin verlaufen", erklärt Michael Backes aus Dillingen. Was er damit sagen will, ist, dass er seit seiner Kindheit einem Hobby nachgeht, das weit von dem entfernt liegt, was Jungs für gewöhnlich tun. Der 50-Jährige sammelt Schallplatten und das entsprechende Zubehör dazu. Alleine über 3000 Schellackplatten zählt seine Sammlung, darunter so manche Raritäten. Und keine ist darunter, die er nicht auch abspielen kann. Als kleiner Junge war Backes fasziniert vom Musikschrank der Großeltern. Und weil er es liebte, Platten abzuspielen, holte der Opa ein altes Grammophon vom Speicher, reparierte es und schenkte das gute Stück seinem Enkel. Von diesem Moment an begann der Dillinger, Schallplatten zu sammeln. Zu seiner Sammlung an Schellackplatten - 1887 von Emil Berliner zum Patent angemeldet - gehören auch Pathé-Platten. Sie sind in Tiefenschrift aufgezeichnet, laufen mit 90 bis 100 Umdrehungen pro Minute und werden von innen abgespielt. Dazu brauchte man damals ein spezielles Grammophon, das Backes natürlich auch besitzt. Zu seinen ältesten Stücken gehört eine Schellackplatte von Enrico Caruso, einem italienischen Tenor, der zu den bedeutendsten Opernsängern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt. Zu seinen Lieblingsstücken gehören Platten des russischen Opernsängers Fjodor Iwanowitsch Schaljapin (1873 bis 1938). Backes Meinung nach, ist der Russe der Opernsänger schlechthin. Der Dillinger legt eine Platte auf, auf der Schaljapin als Mephistopheles in Faust glänzte, und kommt aus dem Schwärmen kaum noch heraus. Wenn der 50-Jährige über seine Sammlung spricht, darüber, warum er dieser Leidenschaft nachgeht und wie er dieses Hobby lebt, dann strahlt er eine große Zufriedenheit aus. Die Liebe zur Musik lässt ihn auch nicht müde werden. "Es geht nicht darum, teure Raritäten zu kaufen, ich kaufe die Platten, weil ich sie auch hören möchte", sagt Backes. Er hat selbstverständlich auch etliche Vinylplatten, die etwa um die 50er Jahre die Schellackplatte ablöste. Und um seine Platten zu hören, sammelte Backes auch Grammophone quer durch die Epochen. Und auch diese Sammlung kann sich sehen lassen. "Kein einziges Gerät steht hier, dass nicht auch funktioniert", erklärt der Dillinger. Er hat seinen Sohn Andreas mit dem Virus infiziert. Der 23-Jährige teilt Backes Leidenschaft und mehr noch, mit seinem Vater gemeinsam baut er seine Sammlung an Radiogeräten jeglicher Art weiter aus. Kreis Saarlouis. Die Saarbrücker Zeitung sucht außergewöhnliche Rekordhalter. In der Serie "Kreisrekord" stellen wir alle 14 Tage ausgefallene Höchstmarken aus dem ganzen Landkreis Saarlouis vor. Dabei geht es nicht um sportliche Leistungen. Wir stellen vielmehr einzigartige und ungewöhnliche Rekordmarken vor.Für unseren nächsten Serienteil suchen wir den Leser oder die Leserin aus dem Kreis, mit dem dicksten Baum im Garten. Meldeschluss ist Sonntag, 28. März. Den Gewinner stellen wir in der folgenden Woche in Wort und Bild vor. Sie erreichen uns per Post und per Telefon. Natürlich können Sie auch auf unserer Internetseite ein Onlineformular ausfüllen, das uns dann automatisch zugesandt wird. dögWenn Sie Rekorde zu unserer neuen Serie "Kreisrekord" beisteuern können, dann schreiben Sie uns: Saarbrücker Zeitung, Redaktion Saarlouis, Adlerstraße 3, 66740 Saarlouis, oder melden Sie sich per Tel. (0 68 31) 9 49 84 50; per Fax: (0 68 31) 9 49 84 59 oder per E-Mail: redsls@sz-sb.de

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